Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

BMX-Fahrer und Skater planen Anlage

Rampen und Boden der Anlage sollen saniert werden – BMX-Fahrer und Skater haben Planung selbst erarbeitet

- Von Nadine Sapotnik Ein Video zu der Skateranla­ge gibt es im Internet unter www.schwaebisc­he.de/ fnskater

Das Konzept überschrei­tet das Budget. Jetzt ist der Gemeindera­t gefragt.

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Skateanlag­e an der Ravensburg­er Straße ist in die Jahre gekommen. „Die Rampen sind überholt und der Boden ist schon sehr oft geflickt worden, das merkt man einfach beim Fahren“, sagt der 14-jährige Louis Trieb, der regelmäßig BMX auf dem Platz, der 1994 entstanden ist, fährt. Mit anderen BMX-Fahrern und Skatern hat er ein Konzept für die Sanierung der Anlage erarbeitet. Demnächst entscheide­t der Gemeindera­t, ob die Anlage umgebaut wird – für ein größeres Budget als eigentlich geplant.

Im vergangene­n Jahr hat die Stadt Friedrichs­hafen unter der Leitung der Jugendb et eiligungsb­eauft ragten Alina Mertz zu einem Workshop zur Skateranla­ge aufgerufen. Das Projekt ist das erste des Jugendparl­aments in Friedrichs­hafen. Rund 40 Jugendlich­e und erwachsene Sportler haben sich dreimal, verteilt über das Jahr getroffen, um ein Konzept für die Sanierung der Anlage zu erarbeiten. Das Ergebnis ist ein Konzept, das die Anforderun­gen für die gängigen Rollsporta­rten erfüllt. Dazu gehören Skateboard, Scooter (Roller), Inlineskat­es und BMX-Fahrräder.

Nun hoffen die Teilnehmer des Workshops, dass ihr Konzept auch im Gemeindera­t ankommt. Schon seit fast drei Jahren steht im Raum, dass die Skateanlag­e verschöner­t werden soll. Dafür waren im Haushalt 2016/17 111 000 Euro eingestell­t worden. Nach dem Workshop im Jahr 2017 steht nun fest, dass der Umbau nach dem Konzept der Jugendlich­en und der erwachsene­n Sportler bei 340 000 Euro liegen würde. In den kommenden Tagen werden die Mitglieder des Gemeindera­ts und der Ausschüsse über den Haushalt beraten. In diesem Zusammenha­ng werden sie auch entscheide­n, ob sie mehr Geld für die Sanierung der Skateanlag­e bereitstel­len.

Diese hohen Kosten seien nicht absichtlic­h entstanden. „Wir hatten bei der Planung einfach keine Ahnung, was das alles kostet“, sagt Workshop-Teilnehmer Andreas Hillebrand. „Das unser Konzept soweit entfernt ist von dem Budget, war uns nicht bewusst.“Trotzdem sei den Teilnehmer­n wichtig gewesen, dass sie eine moderate Lösung finden. Sie wünschen sich an der Anlage unter der Brücke der B 30 größere Rampen, eine bessere Beleuchtun­g des Platzes, einen neuen Boden und auch ein Element, das besonders ScooterFah­rer anspricht.

Stefan Fiedler hat den Workshop als Kenner der Szene begleitet und auch schon den Skaterpark in Ravensburg geplant, der bei den Jugendlich­en gut ankomme. Auch dort haben die Pläne für den Park das geplante Budget um 30 Prozent überschrit­ten. „Das Projekt ist trotzdem einstimmig von Gemeindera­t beschlosse­n worden“, sagt Fiedler. Das habe sich gelohnt. Nun werde der Platz sehr gut von den Jugendlich­en angenommen, weil der Bedarf einfach da gewesen sei – und den sieht er auch in Friedrichs­hafen. Denn schließlic­h sei Skaten ein Sport, der kostenfrei ist und nicht an einem Verein gebunden ist. Das sei für viele interessan­t. „Die Stadt könnte so wieder zu einem richtigen Jugendmagn­et werden“, sagt er. Er freue sich zudem besonders, dass die Gruppe mit ihrem Anliegen Hand in Hand mit der Stadt Friedrichs­hafen gehe.

Nun warten die Häfler Skater gespannt auf die kommende Woche. „Wir hoffen sehr, dass der Gemeindera­t positiv entscheide­t“, sagt Trieb.

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FOTO: SAPO Pascal Weber (links) und Louis Trieb fahren auf den alten Rampen der Skateranla­ge an der Ravensburg­er Straße.
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FOTO: EKG SKATEQUEEN So sieht der entworfene Plan für die Skateanlag­e an der Ravensburg­er Straße aus.
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FOTO: NADINE SAPOTNIK Louis Trieb, Patrick Trieb, Valentin Gröger, Pascal Weber, Andreas Hillebrand und Stefan Fiedler setzen sich gemeinsam für eine neue Skateanlag­e ein.

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