Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Nachfolgesuche für Kulturfreunde bleibt schwierig
Hans Sailer für ein Jahr als Präsident im Amt bestätigt
ERISKIRCH – Über eine sehr gut besuchte Mitgliederversammlung hat sich Hans Sailer, Präsident der Kulturfreunde Eriskirch, am Freitagabend in der „Alten Schule“freuen dürfen. Neben der Präsentation des Jahresprogramms für 2018 standen Neuwahlen im Fokus des Abends.
Zwar wurde Sailer einstimmig im Amt bestätigt, jedoch auf eigenen Wunsch, ebenso wie Schatzmeisterin Ilona Walzer, nur noch für 2018, was die Mitglieder über eine Ausnahmeregelung nach vorher erfolgten Abstimmung bejahten.
Zu Beginn erinnerte Hans Sailer an das erst kürzlich viel zu früh verstorbene Vorstandsmitglied und den Vizepräsidenten, Adelhard Dieterle. „Adelhard hat die Kulturfreunde mit seinem großartigen Einsatz, seinen Ideen, aber auch durch seine Menschlichkeit über die Maße geprägt. Wir werden sein Andenken stets in Erinnerung wahren“, sagte Sailer, bevor er die zahlreich erschienenen Mitglieder auf einen Streifzug mit durch das vergangene Jahr nahm.
Der Präsident berichtete über eine spannende, unterhaltsame, aber auch arbeitsreiche und aktive Zeit, die von vielen Veranstaltungen, darunter erlebnisreiche Ausflüge, Autorenlesungen, Konzerte sowie attraktive Ausstellungen, Theateraufführungen oder auch das Mitwirken am Tag des offenen Denkmals geprägt war. „Zweifellos ein Höhepunkt war die Exposition von Peter Gaymann. Wir dürfen stolz darauf sein, einen derart bekannten und renommierten Künstler nach Eriskirch geholt zu haben“, betonte Sailer.
Überhaupt habe man auch wirtschaftlich aufgrund des hohen Niveaus des Jahresprogrammes ein finanzielles Plus verzeichnen können, wie Schatzmeisterin Ilona Walzer berichtete: „Seit nunmehr 30 Jahren haben wir gemeindeseitig keine finanzielle Zuwendung in Anspruch nehmen müssen, dass muss uns erst einmal jemand nachmachen, wo doch die Kultur in der Regel am Tropf der Gemeinden und Städte hängt. Wir stehen gut da“.
Kulturverein droht Auflösung
Nach der Entlastung der Vorstandschaft lobte Bernhard Vesenmayer in Vertretung von Bürgermeister Arman Aigner die Arbeit der Verantwortlichen: „Höchste Ehre, großes Lob und herzlichen Glückwunsch. Sie haben einen wesentlichen Anteil daran, dass unsere Gemeinde ein so großartiges Kulturprogramm hat. Kultur findet in Eriskirch einen würdigen Platz und das ist nur mit einem gut funktionierenden Team machbar“, stellte der stellvertretende Bürgermeister unter Beifall fest.
Bei den anschließenden Wahlen wurden Hans Sailer als Präsident sowie Ilona Walzer als Kassier im Amt bestätigt. Allerding jeweils nur für ein Jahr. Der Grund: Beide Vorstandsmitglieder wollten nach rund zwei Jahrzehnten im führenden Ehrenamt ihr Amt zur Verfügung stellen, um mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. Die Crux: Unter den anwesenden Mitgliedern fand sich niemand, der sich der Verantwortung ab 2019 stellen wollte. „Wir müssen bereits Mitte dieses Jahres jemanden finden, der meine Nachfolge antreten wird, da das neue Jahresprogramm organisiert werden muss.
Wir machen noch ein Jahr, dann ist definitiv Schluss“, gab Sailer zu Bedenken. Sollte sich niemand finden, sei man schweren Herzens gezwungen, nach Ablauf einer Frist, den Verein aufzulösen. Ebenso wie die Verantwortungsfindung im Ehrenamt, gestalte sich laut dem Vorsitzenden die Bewerbung von Neumitgliedern immer schwieriger. Hier sei der Verein gefordert, noch mehr die Werbetrommel zu rühren. Auch für 2018 habe man laut Sailer ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen können, welches für jeden Geschmack etwas bereithalte. Bereits am 16. Februar gastiert um 19.30 Uhr in der „Alten Schule“das „Werner-Specht-Trio“mit seiner Liederstraße, bevor am 2. März eine musikalische Lesung mit Bodo Rudolf und dem „Lothar-Kraft -Trio“„Das Geheimnis der Aachquellen“erkunden wird. Musikalisch und fröhlich umrahmt wurde der Abend von den „Schmalegger Hofsänger“.