Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Neue Pläne, neuer Streit
Entwürfe zum Kioskneubau gefallen den Räten – Manche hätten sich allerdings gern eingearbeitet
WASSERBURG - Grundsätzlich sind die Pläne des Lindauer Architekten Thomas Neumeier bei den Wasserburger Gemeinderäten gut angekommen: Er hat einen 150 Quadratmeter großen Gebäudekomplex geplant, in dem sowohl Segelschule als auch Kiosk auf der Wasserburger Halbinsel genug Platz finden. Trotzdem war die Stimmung unter den Räten schlecht. Denn es stellte sich heraus, dass manche Räte die Entwürfe des Architekten schon vor der Sitzung bekommen hatten. Andere mussten sich mit einer Tischvorlage begnügen.
„Ich finde es schon komisch, dass manche Gemeinderäte einen Plan haben, und andere nicht“, fasste Maximilian Schmidt (CSU) seinen Unmut darüber in Worte, dass Annemarie Beck (FB) im Gegensatz zu allen anderen bereits mit Plänen des Architekten in die Sitzung gekommen war. „Ich wollte mich informieren, habe bei der Gemeinde angerufen und die Pläne bekommen“, konterte Beck. Bürgermeister Kleinschmidt erklärte, dass die Pläne von Architekt Neumeier erst kurz vor knapp bei der Gemeinde eingegagen seien – und somit nicht genug Zeit gewesen sei, diese an alle zu schicken.
Die Pläne selbst, die Neumeier in der Sitzung vorstellte, gefielen den meisten Räten recht gut. Der Architekt plant nicht nur den Neubau von Kiosk und Segelschule. Die Kirche hat ihn mit dem Bau einer Garage beauftragt, die direkt hinter dem Kiosk gebaut werden soll. In seiner vorläufigen Visualisierung bildeten Kioskneubau und Garage einen Gebäudekomplex. Völlig klar sei allerdings, dass die beiden Gebäudeteile vollkommen getrennt voneinander behandelt würden. „Ich habe sogar zwei verschiedene Dächer geplant“, so Neumeier.
Neben Segelschule und Kiosk findet im neuen Gebäude auch ein Stuhllager Platz. Die Verkaufstheke des Kiosks wird in etwa an der selben Stelle sein, wie jetzt. Außerdem bekommt das neue Gebäude ein Vordach. „Mit dem Vordach wird das Gebäude 203 Quadratmeter groß“, stellte Schmidt fest. „Optisch ist das doppelt so groß wie vorher.“Ihm sei das zu mächtig.
Optik der Fassade noch offen
Noch völlig offen ist, wie die Fassade des neuen Kioskgebäudes in Zukunft aussehen soll. „Man sollte sie so unscheinbar wie möglich machen, damit sie nicht so dominant rauskommt“, sagte Stefan Hanser (FB). Er schlug außerdem vor, die Steine der abgerissenen Mauern dort aufzunehmen.
Alexander Fundele (CSU) könnte sich eine Fassade aus Sandstein vorstellen. Am Ende stimmten die Räte dann mit drei Gegenstimmen für den Entwurf aus Hand des Lindauer Architekten.