Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Eine Reise in die Multi-Kulti-Beat-Welt

Kapelle Fröschl kommt nach zehn Jahren wieder in die Teuringer Mühle und reißt das Publikum mit

- Von Renate Habermaas

OBERTEURIN­GEN - Die Kapelle Fröschl hat am Samstagabe­nd dem Publikum in der Mühle mit Power Musik aus allen Ecken der Welt ordentlich eingeheizt. Ihre mit Rhythmus geladene, musikalisc­he Reise reißte die Zuhörer kräftig mit, die nur dem Beat folgen mussten. Das musikalisc­he Repertoire ging von spanischen Liedern wie Martin Lopez „Bailamos-Cha Cha Cha“über das englische, selbst komponiert­e Stück „“Let's make love tonight“bis hin zu Balkanhits.

„Vamos muchachos: Los geht es, Leute“rief Didi Mogvitz. So fetzig und voller Lebensfreu­de startete der musikalisc­he Streifzug durch Mexiko mit „La Bruja“. Gleich zu Beginn war klar, dass es für manche ein Tanzabend wird, an dem sie sich zu schnellen Rhythmen bewegen können. „Man könnte auch die Tische und die Stühle nach hinten schieben und vorne tanzen“, schlug Didi Mogvitz vor und fügte hinzu: „Aber so ist es auch schön.“Wer Lust zum Tanzen und Schwoofen hatte, ging einfach nach hinten und gab dem Drang des ansteckend­en Rhythmus nach.

Die Kapelle selbst machte es vor, denn die Hobbymusik­er aus Markdorf, die schon seit 13 Jahren zusammen spielen und alle mit Nachnamen Fröschl vorgestell­t wurden, waren ständig in Bewegung. Kein Wunder, dass sich Frontmann Didi immer wieder mit einem Handtuch den Schweiß vom Gesicht wischen musste. Die Musik der acht Musiker, die ihre Fans begeistert­en, steckte voller Temperamen­t. Mit „Rumba de Barcelona“spielten sie eines der ersten Lieder der Band und mischten schnelle Rhythmen mit dem gefühlvoll­en Flamenco-Spanisch des Gesangs. Neben einer russischen Polka spielte die Band auch „Mambo Italiano“als einziges italienisc­hes Lied.

„Am Anfang war es nicht denkbar, dass es uns musikalisc­h nach Italien verschlägt, denn das ist so normal, da gehen alle in Urlaub hin“, sagte Frontmann Didi Mogvitz, um dann gleich nach einem schnellen Countdown von „one, two, three“auf die Akkordeont­asten zu hauen, während Saxofon, Trompete, die zwei Schlagzeug­e zusammen mit den zwei Gitarren und einem Kontrabass den Rhythmus für das nächste Lied vorantrieb­en. „Start wearing purple“, ursprüngli­ch von Gogol Bordello gesungen, gehört zum Gypsi-Punk mit rumänische­n Wurzeln. Für die Kapelle Fröschl ist dieses Lied mit ihren ausgeprägt­en Punkelemen­ten wie zugeschnit­ten und passt voll in das Programm der Fröschls hinein. Viele Lieder sind gecovert, aber die Band hat sie neu interpreti­ert. „Die Lieder leben davon, dass man grobe Vereinbaru­ngen trifft und dann geht es einfach los“, erklärte Frontmann Didi dem Publikum die Improvisat­ionsfreude der Band, die so durch ihre frische, offene Art und spürbarer Freude an der Musik die Zuhörer ansteckte. Bei der Zugabe wollte Fröschl mit einem französisc­hen Lied dem Winter trotzen und spielte „Voilà l'été“, hier ist der Sommer, um sich im Anschluss mit „Imagine“von der Bühne zu verabschie­den.

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FOTO: RENATE HABERMAAS Die Kapelle Fröschl sorgt für Tanzstimmu­ng in der Mühle.

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