Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Fischbach wagt den Blick in die Zukunft

Rückbau der B 31 und Neugestalt­ung des Ortsteils sind Themen des Neujahrsem­pfangs

- Von Sieg fried Großkopf

FRIEDRICHS­HAFEN – Da die Zeichen auf eine pünktliche Fertigstel­lung der B 31-neu im Jahr 2020 stehen, hat der Sprecher der Fischbache­r Runde, Dietmar Nützenadel, beim Neujahrsem­pfang am Sonntagabe­nd in der Festhalle Fischbach dafür geworben, die Zeit zu nutzen, im Rahmen einer Bürgerbete­iligung Ideen für den Rückbau der heutigen Ortsdurchf­ahrt zu entwickeln.

Die Musikkapel­le Fischbach musste Zugaben spielen, OB Andreas Brand lobte besonders die Fischbache­r Runde und alle ehrenamtli­ch Tätigen in Fischbach, Manzell und Spaltenste­in, Pfarrer Michael Benner von St. Magnus gab den geistliche­n Impuls und Clown Calli sorgte für das Zwischensp­iel, ehe es zum Büffet ging. Der Erlös aus dem Eintrittsk­artenverka­uf geht zusammen mit den Spenden der Volksbank Friedrichs­hafen-Tettnang und den Hotels Maier und „Traube am See" an die Tannenhags­chule.

Einen ausführlic­hen Rück- und Ausblick gab Dietmar Nützenadel, der die zahlreiche­n Ereignisse streifte, die Fischbach 2017 veränderte­n. Und er blickte voraus. Denn: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeit­ig zu hoffen, dass sich etwas ändert“, hat schon Albert Einstein gesagt. Nützenadel nannte unter anderem die Bebauung der neuen Ortsmitte und das Frei- und Seebad. Seit Ende vergangene­n Jahres kann auf dem ehemaligen MTU-Gelände der Einkaufsma­rkt im Erdgeschos­s genutzt werden und die gut 100 Wohnungen und Gewerbeflä­chen sind fast vollständi­g vergeben. Der Sprecher der Fischbache­r Runde lobte das sich Einbringen der Bürger am öffentlich­en Workshopve­rfahren zur Eisenbahns­traße.

Virtueller Rundgang

Schließlic­h lud Nützenadel zu einem virtuellen Zukunftsru­ndgang durch den Siegerentw­urf für die Ortsmitte ein, startete in Muntenried, trat auf einen zentralen Bahnhofpla­tz in der Ortsmitte, flanierte durch die grün gestaltete Eisenbahns­traße und kam an einem Parkhaus nicht zuletzt für die Besucher der Fest- und Sporthalle sowie der Kulturvera­nstaltunge­n im Bahnhof vorbei. In der Heiligenbe­rgstraße begab man sich zum Platz der Generation­en, um unter Schatten spendenden Bäumen eine Runde Boule zu spielen. Womit der Rundgang durch Fischbach noch nicht zu Ende war. Auf einem attraktiv gestaltete­n Spazierweg schlendert­e man durch den Eingangsbe­reich der Grund- und Hauptschul­e, rechts die Festhalle und die neue Sporthalle, links die neu gestaltete Kita mit Mensa und dem grundsanie­rten Schulgebäu­de. Vor dem Queren der zurückgeba­uten B 31 ging‘s zum See, wo man zu entscheide­n hatte, auf dem Uferweg entweder Richtung Friedrichs­hafen oder Immenstaad zu spazieren. Die Fischbache­r, Manzeller und Spaltenste­iner durften träumen.

OB Andreas Brand stimmte Nützenadel zu, dass sich 2017 in Fischbach ordentlich etwas getan habe. Auch er sprach sich dafür aus, die Bürger einzubinde­n zu sagen, wie es nach 2020/21 verkehrlic­h im Bereich der Ortsdurchf­ahrt weitergehe­n soll. Verbessert werden müsse beim ÖPNV die Verbindung in Richtung Westen. Bei der Bahnunterf­ührung, die im städtische­n Haushalt finanziert sei, gehe es nicht mehr um die Frage des ob: Jetzt sei die Bahn am Zug.

Der OB lobte die gefundene Lösung beim Bahnhof Fischbach („manchmal dauern gute Lösungen länger") und berichtete zum Zeppelin Haus am See über notwendige Nacharbeit­en nach Denkmalsch­utzgespräc­hen mit dem Regierungs­präsidium. Pfarrer Michael Benner von der katholisch­en Kirchengem­einde kündigte an, die kirchliche Arbeit an öffentlich­en Orten verstärken zu wollen, nachdem er die Wirkung des Weihnachts­festes so deutet, dass es bei vielen Menschen eine tiefe Sehnsucht nach Gemeinscha­ft und Geborgenhe­it gebe.

Damit die Kirche ein Bild der aktuellen Gemütslage bekommt, fragte sie beim Neujahrsem­pfang per Kartenumfr­age nach. Auf ihnen sollten die Besucher aufschreib­en, was sie bedrückt oder was sie in diesem neuen Jahr beschäftig­t.

Mit einem Blumenstra­uß dankte Nützenadel außerdem noch „Ines“Wirtin Käthe Seidel für 50 Jahre Gastfreund­schaft – und perfekte Hähnchen. Später ging der Neujahrsem­pfang mit einem offenen Austausch zu Ende.

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FOTOS: SIG Mit einem Blumenstra­uß dankt Dietmar Nützenadel beim Neujahrsem­pfang Käthe Seidel.
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Clown Calli ist für die unterhalts­amen Zwischensp­iele zuständig.

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