Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bodenseekr­eis wird zur „Bio-Musterregi­on“

Mit dem Landkreis Konstanz entsteht ein Konzept zur Bio-Landwirtsc­haft.

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FRIEDRICHS­HAFEN (sapo) - Das Ministeriu­m für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz hat die Landkreise Bodenseekr­eis und Konstanz gemeinsam zur „Bio-Musterregi­on“gewählt. Das teilt das Ministeriu­m in einer Pressemitt­eilung mit. Mitarbeite­r der beiden Landkreise haben gemeinsam ein Konzept für Betriebswe­ge von ökologisch angebautes Gemüse entwickelt. Außerdem könne damit die Biolandwir­tschaft auf der Landesgart­enschau in Überlingen integriert werden.

„Es geht dabei um Fragen wie ,Wie kommt die Bio-Möhre zum Verbrauche­r’“, sagt Robert Schwarz, Sprecher vom Landratsam­t Bodenseekr­eis. Ziel des Wettbewerb­s ist, die steigende Nachfrage nach Bioprodukt­en besser zu decken und weitere Landwirte für den Ökolandbau zu motivieren. Damit dieses Konzept, das aus rund 20 Teilideen besteht, in den beiden Landkreise­n umgesetzt werden kann, wird eine neue Stelle geschaffen. „Es wird drei Jahre lang einen Regionalma­nager geben, der sich darum kümmert“, sagt Schwarz.

Land finanziert neue Stelle mit

Wo genau diese Stelle angesiedel­t sein wird – ob in Friedrichs­hafen oder in Konstanz – stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Klar ist aber, dass das Land diese Stelle zu 75 Prozent finanziert. „Die restlichen 25 Prozent werden von den Landkreise­n getragen, dem haben die jeweiligen Gremien bereits zugestimmt“, sagt Schwarz.

Die beiden Landkreise haben sich, so Schwarz, dazu entschloss­en gemeinsam an dem Projekt teilzunehm­en, da sie bereits in der Vergangenh­eit bei ähnlichen Projekten erfolgreic­h zusammenge­arbeitet haben.

Die in den Biomusterr­egionen gewonnenen Erkenntnis­se sollen dafür gesammelt und so aufbereite­t werden, dass sie auch für andere Regionen in Baden-Württember­g und den dortigen Ausbau des Ökolandbau­s von Nutzen sind. Neun Landkreise hatten sich im vergangene­n Sommer auf die Ausschreib­ung des Ministeriu­m beworben. Vier von ihnen sind zur „Bio-Musterregi­on“gewählt worden. Neben dem gemeinsame­n Konzept von Bodenseekr­eis und Konstanz konnten auch die Ideen vom Landkreis Ravensburg, Enzkreis und dem Landkreis Heidenheim überzeugen.

In den ausgewählt­en Regionen fördert das Land ein Regionalma­nagement zur Unterstütz­ung des ÖkoLandbau­s vor Ort mit maximal 100 000 Euro jährlich für einen Zeitraum von drei Jahren. Die Akteure des Öko-Sektors sollen vor Ort Maßnahmen für mehr Öko-Landbau in Erzeugung, Verarbeitu­ng und Vermarktun­g entwickeln. Für den Start der Förderung ist jedoch noch grünes Licht aus Brüssel notwendig, das für Ende Februar erwartet wird.

Landtagsab­geordneter Martin Hahn (Grüne) begrüßt die Entscheidu­ng des Ministeriu­ms für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz. „Die Bodenseere­gion ist eine Region mit hohem Bioanteil in der Landwirtsc­haft und zeichnet sich durch eine hohe Wertschöpf­ung, vor allem im Bereich der Sonderkult­uren bei Obst und Gemüse aus. Unsere regionale Landwirtsc­haft ist klassisch gemischt und reicht von Grünland über Ackerbau bis zu Sonderkult­uren. Besondere Bedeutung kommt dabei der stetig wachsenden bäuerliche­n ökologisch­en Landwirtsc­haft zu“, teilt Hahn in einer Pressemitt­eilung mit.

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