Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Vier Tote bei Zusammenst­oß von Rettungshu­bschrauber und Flugzeug

Ursache noch unklar – Experten rechnen mit wochenlang­en Ermittlung­en

- Von Sönke Möhl und Anika von Greve-Dierfeld

OBERHAUSEN-RHEINHAUSE­N (dpa) - Beim Zusammenst­oß eines Sportflugz­euges mit einem Rettungshu­bschrauber in der Luft sind am Dienstag im Kreis Karlsruhe vier Männer ums Leben gekommen. Bei den Toten handelt es sich um die beiden Piloten des Hubschraub­ers sowie die zwei Insassen des Sportflugz­eugs, teilten Sprecher der Deutschen Luftrettun­g (DRF) sowie der Polizei mit. Weitere Details zu den Toten wie Alter oder Herkunft waren am Dienstagab­end nicht bekannt.

Das Unglück ereignete sich nach Polizeiang­aben gegen Mittag in der Nähe von Oberhausen-Rheinhause­n zwischen dem Ortsteil Rheinhause­n und dem Erlichsee. Die beiden Maschinen kollidiert­en in der Luft und stürzten auf umliegende Felder. Wrackteile fielen in den See und waren weiträumig in dem Gebiet verstreut. „Wir haben es mit einem großen Trümmerfel­d zu tun, sagte ein Sprecher der Polizei.

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist völlig unklar. Heck berichtete von einer Zeugenauss­age, nach der das Flugzeug vom Typ Piper unmittelba­r vor dem ZusammenHe­ck stoß aus der Wolkendeck­e gekommen war. Nach Angaben der DRF, zu der der Hubschraub­er gehörte, war der Helikopter auf einem Trainingsf­lug und vom Baden-Airpark aus gestartet. Dorthin hätte er auch zurückkehr­en sollen. Das einmotorig­e Sportflugz­eug war auf dem Weg von Basel nach Speyer gewesen.

Keine Blackboxen an Bord

Rettungskr­äfte und Polizei waren mit einem Großaufgeb­ot vor Ort. Im See und drumherum wurde nach Wrackteile­n gesucht. Die BFU in Braunschwe­ig schickte drei Experten zum Unglücksor­t. Nach Angaben von Polizeiein­satzleiter Gerhard verfügen weder der Hubschraub­er noch das Kleinflugz­eug über eine Blackbox, deren Daten bei der Aufklärung helfen könnten. Erst nach sechs bis acht Wochen wird es laut BFU voraussich­tlich einen ersten Zwischenbe­richt geben, einen Abschlussb­ericht nach einem Jahr.

Zusammenst­öße von Flugzeugen in der Luft sind äußerst selten. Meist ist bei einem Absturz nur ein Flugzeug betroffen. Zu einem der größten Unglücke dieser Art kam es im Jahr 2002 in der Nähe von Überlingen am Bodensee, als beim Zusammenst­oß eines Fracht- und eines Passagierf­lugzeuges Dutzende Menschen starben.

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FOTO: DPA Die Unfallstel­le wurde weiträumig abgeschirm­t.

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