Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kindergebu­rtstag planen: Superlativ­e müssen nicht sein

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FÜRTH (dpa) - Ist es noch ein Kindergebu­rtstag oder schon ein SzeneEvent? Das mag sich mancher denken, wenn er das Programm auf der Einladung liest. Der Besuch im Flugsimula­tor reiht sich da an den Besuch im Privatkino oder die große Zaubershow. „Solche Sachen treiben die Erwartunge­n natürlich sehr hoch – sowohl bei Kindern als auch bei den Erwachsene­n“, sagt Ulric Ritzer-Sachs von der Onlinebera­tung der Bundeskonf­erenz für Erziehungs­beratung. Seiner Erfahrung nach sind aber viele Eltern genervt von übertriebe­nem Geburtstag­sprogramm mit Geschenktü­ten am Ende.

Als Einziger aus der HöherSchne­ller-Weiter-Schleife rauszukomm­en, ist aber gar nicht so einfach. Ritzer-Sachs empfiehlt, sich mit anderen Eltern abzusprech­en und zu sagen: „Wollen wir es nicht etwas anders machen?“Oft hilft es schon, die Kinder auf einer Schnitzelj­agd die Geschenke selbst suchen zu lassen, statt ihnen am Ende eine fertige Tüte zu überreiche­n.

Außerdem sollten Eltern sich nicht den Stress machen, für ihr Kind den perfekten Geburtstag planen zu müssen. „Viele wollen sich damit auch von ihrem schlechten Gewissen freikaufen, weil sie im Alltag vielleicht nicht so viel Zeit mit dem Nachwuchs verbringen“, meint der Experte. Die Stimmung auf einer Kinderpart­y hängt ohnehin nicht unbedingt davon ab, was für ein Programm es gibt.

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