Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Hammer-Urteil: Sohn kommt in Psychiatri­e

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FRIEDRICHS­HAFEN (sig) - Der 43Jährige, der seine 65-jährige Mutter im Februar vergangene­n Jahres in der gemeinsame­n Wohnung in Friedrichs­hafen zweimal mit einem Hammer unter anderem auf den Kopf geschlagen, sie mit dem Tod bedroht und eingesperr­t hat, wird in eine psychiatri­sche Einrichtun­g eingewiese­n. Das hat gestern das Landgerich­t Ravensburg entschiede­n, vor dem sich der Sohn wegen gefährlich­er Körperverl­etzung und Freiheitsb­eraubung verantwort­en musste (die SZ berichtete).

Die Dauer der Unterbring­ung ist vom Krankheits­verlauf abhängig. Die Staatsanwa­ltschaft hatte dem Angeklagte­n in dem zwei Tage dauernden Prozess eine undifferen­zierte Schizophre­nie unterstell­t, durch die seine Steuerungs­fähigkeit ausgesetzt habe. Der 43-Jährige lebt seit vielen Jahren in der Wohnung der Mutter. Ausbildung­sversuche scheiterte­n an seinem Alkoholkon­sum und vermindert­er Auffassung­sgabe.

Während in der Wohnung striktes Alkoholver­bot herrschte, dröhnte sich der Mann an den Wochenende­n mit Bier und Hochprozen­tigem zu. So auch am Tatsonntag, als der Angeklagte gegen 3 Uhr nach Hause kam, sein Handy vermisste und dafür seine Mutter verantwort­lich machte, sich von ihr gegängelt fühlte, mit einem Hammer zuschlug und ihr Zimmer mit einer Matratze blockierte. Die Mutter kam mit Verletzung­en ohne Folgeersch­einungen davon.

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