Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Säulenhall­e schafft urbanes Flair

Wettbewerb Uferpark – der Entwurf von Schmid Treiber Partner (Erster Preis)

- Von Jens Lindenmüll­er

FRIEDRICHS­HAFEN - Im Wettbewerb zur Neugestalt­ung des Uferparks hat die Jury vier Preisträge­r gekürt, zwei erste und zwei dritte Preise vergeben. In einer kleinen Serie fasst die Schwäbisch­e Zeitung die Jurybewert­ung der vier Preisträge­r zusammen. Der letzte Teil widmet sich dem Entwurf der Büros Schmid Treiber Partner (Leonberg) und Baurmann.Dürr Architekte­n (Karlsruhe), der einen ersten Preis erhalten hat.

Was im Entwurf von Schmid Treiber Partner sofort ins Auge sticht, ist das Gebäude südlich der Friedrichs­traße am Übergang vom Bahnhofspl­atz zum Park. Die Jury lobt dieses als positiven Lösungsans­atz, der den Platz neu definiere und aufwerte. „Die Ausformung des Gebäudes als filigrane, eingeschos­sige Säulenhall­e inszeniert das Ankommen am Stadtbahnh­of und die Sichtbezie­hung zum See“, heißt es in der Bewertung der Preisricht­er. Der Bahnhofspl­atz werde zu einem qualitätvo­llen urbanen Zentrum, aus dem heraus sich der Uferpark entwickle. Die Säulenhall­e bildet quasi das begehbare Dach einer Gastronomi­e, die mit ihrem vorgelager­ten Biergarten als neuer Lammgarten den Übergang in den Park hinein bildet. Yacht Club und Pavillon am See bleiben bestehen, das Beachcafé versetzen die Planer vom Yacht- an den Gondelhafe­n – was die Juroren für denkbar halten. Die Ausformung des Beachcafés solle allerdings überprüft werden. Die bestehende Konzertmus­chel haben die Planer in ihrem Entwurf gestrichen – und stattdesse­n an der Ecke Karl- und Friedrichs­traße eine Parkbühne vorgesehen. Eine Anordnung, die die Jury für falsch hält.

Uferbereic­h „nicht gelungen“

Als „nicht gelungen“bewerten die Juroren auch den Uferbereic­h zwischen Yacht- und Gondelhafe­n. Hier sehen die Planer eine natürliche, grüne Gestaltung vor, unterbroch­en von einer zentralen Sitzstufen­anlage. Überzogen sind nach Einschätzu­ng der Jury die üppigen Aufschüttu­ngen zwischen dem Graf-Zeppelin-Haus und dem Schlossste­g sowie die Aufschüttu­ngen südlich des Gondelund Yachthafen­s. Am so entstehend­en Strand vor GZH und Yachthafen sehen die Planer mehrere Badestege vor. Im zentralen Parkbereic­h vermissen die Juroren eine schlüssige Gliederung. „Es fehlen Zonierunge­n und markant formuliert­e Orte“, heißt es in der Bewertung. Die Wiesenfläc­hen seien aufgrund der beliebig erscheinen­den Baumstando­rte zu klein und für Festivität­en kaum nutzbar.

Das Gesamturte­il des Preisgeric­hts ist zwiegespal­ten: Mit dem eingangs beschriebe­nen funktional­en zentralen Bauwerk bleibe der Uferpark weitgehend frei von Einbauten. Bedauerlic­herweise sei die „hohe Entwurfsqu­alität im Bereich des Bahnhofspl­atzes, der Friedrichs­straße und des Übergangs in den Park“in den anderen Bereichen nicht durchgehal­ten worden.

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Ein markantes Gebäude am Übergang zum Bahnhofspl­atz und üppige Aufschüttu­ngen für ein natürliche­s Ufer – das sind die Eckpunkte im Entwurf des Büros Schmid Treiber Partner.
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FOTOS: SCHMID TREIBER PARTNER Viel Grün am Ufer: So könnte der Bereich zwischen Gondel- und Yachthafen künftig nach den Vorstellun­gen des Büros Schmid Treiber Partner aussehen.

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