Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Säulenhalle schafft urbanes Flair
Wettbewerb Uferpark – der Entwurf von Schmid Treiber Partner (Erster Preis)
FRIEDRICHSHAFEN - Im Wettbewerb zur Neugestaltung des Uferparks hat die Jury vier Preisträger gekürt, zwei erste und zwei dritte Preise vergeben. In einer kleinen Serie fasst die Schwäbische Zeitung die Jurybewertung der vier Preisträger zusammen. Der letzte Teil widmet sich dem Entwurf der Büros Schmid Treiber Partner (Leonberg) und Baurmann.Dürr Architekten (Karlsruhe), der einen ersten Preis erhalten hat.
Was im Entwurf von Schmid Treiber Partner sofort ins Auge sticht, ist das Gebäude südlich der Friedrichstraße am Übergang vom Bahnhofsplatz zum Park. Die Jury lobt dieses als positiven Lösungsansatz, der den Platz neu definiere und aufwerte. „Die Ausformung des Gebäudes als filigrane, eingeschossige Säulenhalle inszeniert das Ankommen am Stadtbahnhof und die Sichtbeziehung zum See“, heißt es in der Bewertung der Preisrichter. Der Bahnhofsplatz werde zu einem qualitätvollen urbanen Zentrum, aus dem heraus sich der Uferpark entwickle. Die Säulenhalle bildet quasi das begehbare Dach einer Gastronomie, die mit ihrem vorgelagerten Biergarten als neuer Lammgarten den Übergang in den Park hinein bildet. Yacht Club und Pavillon am See bleiben bestehen, das Beachcafé versetzen die Planer vom Yacht- an den Gondelhafen – was die Juroren für denkbar halten. Die Ausformung des Beachcafés solle allerdings überprüft werden. Die bestehende Konzertmuschel haben die Planer in ihrem Entwurf gestrichen – und stattdessen an der Ecke Karl- und Friedrichstraße eine Parkbühne vorgesehen. Eine Anordnung, die die Jury für falsch hält.
Uferbereich „nicht gelungen“
Als „nicht gelungen“bewerten die Juroren auch den Uferbereich zwischen Yacht- und Gondelhafen. Hier sehen die Planer eine natürliche, grüne Gestaltung vor, unterbrochen von einer zentralen Sitzstufenanlage. Überzogen sind nach Einschätzung der Jury die üppigen Aufschüttungen zwischen dem Graf-Zeppelin-Haus und dem Schlosssteg sowie die Aufschüttungen südlich des Gondelund Yachthafens. Am so entstehenden Strand vor GZH und Yachthafen sehen die Planer mehrere Badestege vor. Im zentralen Parkbereich vermissen die Juroren eine schlüssige Gliederung. „Es fehlen Zonierungen und markant formulierte Orte“, heißt es in der Bewertung. Die Wiesenflächen seien aufgrund der beliebig erscheinenden Baumstandorte zu klein und für Festivitäten kaum nutzbar.
Das Gesamturteil des Preisgerichts ist zwiegespalten: Mit dem eingangs beschriebenen funktionalen zentralen Bauwerk bleibe der Uferpark weitgehend frei von Einbauten. Bedauerlicherweise sei die „hohe Entwurfsqualität im Bereich des Bahnhofsplatzes, der Friedrichsstraße und des Übergangs in den Park“in den anderen Bereichen nicht durchgehalten worden.