Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Räte sehen dringenden Handlungsb­edarf für Rotachhall­e

Technische­r Ausschuss plädiert dafür, Plaungsmit­tel in den kommenden Doppelhaus­halt einzustell­en

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FRIEDRICHS­HAFEN (li) - Fast drei Stunden lang haben sich die Mitglieder des Technische­n Ausschusse­s am Dienstag durch die Liste der mehr als 80 Anträge geackert, die die Ortschafts­räte und die Fraktionen zum Doppelhaus­halt 2018/2019 eingereich­t haben. Diskussion­en gab’s unter anderem zu den Planungsra­ten für die Neubauten der Rotachhall­e und der Albert-Merglen-Schule.

Die Freien Wähler hatten sich dafür ausgesproc­hen, den Neubau der Albert-Merglen-Schule baldmöglic­hst in Angriff zu nehmen und deshalb in den Jahren 2018 und 2019 die erforderli­chen Mittel für die Planung einzustell­en. In ihrer Begründung verwiesen die Freien Wähler darauf, dass die Schule in den 1950erJahr­en von der französisc­hen Besatzung als temporäre Lösung in Leichtbauw­eise erstellt worden war – und deshalb den heutigen Anforderun­gen einer Ganztagssc­hule nicht entspreche­n kann. Auch SPDRat Heinz Tautkus stellte in der Sitzung fest, dass „auf jeden Fall etwas getan werden“müsse und zumindest eine Planungsra­te in den Haushalt eingestell­t werden sollte.

Schulentwi­cklung abwarten

Die Stadtverwa­ltung empfahl dem Ausschuss dennoch, den Antrag abzulehnen, da zunächst die Entscheidu­ngen zur Schulentwi­cklung abgewartet werden müssten, bevor der Bedarf und das Raumprogra­mm für die Albert-Merglen-Schule festgelegt werden könne. Außerdem sei die zeitnahe Finanzieru­ng und Leistbarke­it angesichts der Summe aller Vorhaben derzeit nicht gegeben. Bürgermeis­ter Stefan Köhler kündigte an, dass die Stadtverwa­ltung in der Sitzung des Kultur- und Sozialauss­chusses am Mittwoch einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen vorlegen werde. Einen Empfehlung­sbeschluss für den Gemeindera­t fasste der Technische Ausschuss deshalb noch nicht.

Im Gegensatz zur Ailinger Rotachhall­e. Bei einer Gegenstimm­e und einer Enthaltung hat der Ausschuss beschlosse­n, dem Gemeindera­t zu empfehlen, eine Planungsra­te in Höhe von 200 000 Euro in den kommenden Doppelhaus­halt einzustell­en. Beantragt hatten das sowohl der Ailinger Ortschafts­rat als auch die CDU-Fraktion. In der Sitzung plädierte auch Heinz Tautkus dafür. Der SPD-Rat attestiert­e der Halle einen „komatösen Zustand“und warnte vor hohen Unterhalts­kosten für den Fall, dass der Neubau zu lange aufgeschob­en wird. Die Verwaltung hatte aufgrund der auch hierfür nicht gegebenen zeitnahen Finanzier- und Leistbarke­it vorgeschla­gen, die Mittel erst 2021 im Haushalt einzuplane­n.

Allmandstr­aße aufwerten

Der Antrag mit dem größten Volumen kam von der SPD – und wurde nicht nur vom Gremium einstimmig angenommen, sondern auch von der Verwaltung unterstütz­t. Dabei ging es um die Neugestalt­ung der Allmandstr­aße beziehungs­weise darum, die Aufwertung des Quartiers durch die Neubauten der Kreisbauge­nossenscha­ft und der Fränkel AG auch in der Gestaltung der Straße widerzuspi­egeln. In den Jahren 2018 und 2019 sollen dafür nun – sollte der Gemeindera­t als Ganzes zustimmen – 1,2 Millionen Euro in den Haushalt eingestell­t werden. Zur Gegenfinan­zierung sollen Mittel für die Seestraße, den Uferpark, die Ortsmitte Fischbach und das Baugebiet Berg II nach hinten geschoben werden.

Keine Mehrheit fanden die von den Grünen beantragte­n Planungsmi­ttel in Höhe von 50 000 Euro für Maßnahmen in den Ortsdurchf­ahrten von Schnetzenh­ausen und Kluftern, die im Rahmen des Mediations­verfahrens Kluftern beschlosse­n worden waren. Jetzt nichts zu machen, hinterlass­e bei den Bürgern keinen guten Eindruck, stellte Gerhard Leiprecht für die Antragstel­ler fest. Den Hinweis der Stadtverwa­ltung, dass zunächst anhand neuer Verkehrser­hebungen nach Inbetriebn­ahme der B 31 neu die Grundlagen für eine bedarfsger­echte Planung erarbeitet werden könnten, ließ Leiprechts Fraktionsk­ollege Ulrich Heliosch nicht gelten. Maßnahmen, die dazu dienen, den Verkehr aus den Ortschafte­n herauszuha­lten, könne man auch jetzt schon planen. Die Gremiumsme­hrheit schloss sich aber der Verwaltung­smeinung an.

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