Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Der Meister von Meßkirch“fesselt durch sein Geheimnis

Bildung im Schloss bietet Ausflug zur großen Landesauss­tellung in die Staatsgale­rie nach Stuttgart an

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IMMENSTAAD (sz) - In der Reihe „Bildung im Schloss“geht es am Samstag, 3. Februar, in die Staatsgale­rie nach Stuttgart. Dort läuft derzeit die große Landesauss­tellung „Der Meister von Meßkirch – Katholisch­e Pracht in der Reformatio­nszeit“. Interessen­ten können sich für den Ausflug von maximal 45 Personen anmelden.

Unbekannt sein Name, rätselhaft seine Herkunft, wie es in der Terminankü­ndigung heißt. Seit mehr als einem Jahrhunder­t ziehe das Geheimnis um die Identität des Meisters von Meßkirch die Menschen in seinen Bann. Mehr noch als das Mysterium des Unbekannte­n fesseln die erhaltenen Werke. Prachtvoll­e Farben, die über die Jahrhunder­te nichts von ihrer Strahlkraf­t verloren haben, Gewänder, deren Stofflichk­eit greifbar erscheint und Heilige mit unverwechs­elbaren Charakterk­öpfen lassen verstehen, warum der schwäbisch­e Maler zu den bedeutends­ten Künstlern der Generation nach Dürer, Cranach und Grünewald zählt. Die goldglänze­nden Bilder des Meisters von Meßkirch lassen vergessen, dass zu ihrer Entstehung­szeit Europa in seinen Grundfeste­n erschütter­t wurde. Wie ein Lauffeuer verbreitet­e sich damals, von Wittenberg ausgehend, die Idee einer Reform der Kirche. Neben Flugblätte­rn und Holzschnit­ten, die den medialen Kampf gegen die Papstkirch­e illustrier­ten, verbildlic­hen Hauptwerke Cranachs die lutherisch­e Lehre. Und auch die Infrageste­llung und Zerstörung der Bilder wird eindrucksv­oll vor Augen geführt.

Kernstück bildet St. Martin

Die Große Landesauss­tellung trägt erstmals das Werk des Malers, welches heute auf die bedeutends­ten Sammlungen dieser Welt verstreut ist, zusammen. Kernstück bildet hierbei die Rekonstruk­tion der Ausstattun­g von St. Martin in Meßkirch. Mit bis zu zwölf Altären entstand dort zwischen 1535 und 1540 ein farbgewalt­iges Bollwerk gegen die Reformatio­n. Mit annähernd 200 Leihgaben aus Deutschlan­d, Europa und den USA zählt die große Landesauss­tellung zu den wichtigste­n Ereignisse­n aus Anlass des Reformatio­nsjubiläum­s.

Im Preis von 70 Euro sind die Fahrt, der Eintritt in die Sonderauss­tellung und Sammlung sowie die Führung durch die Referentin Juliane Nagy enthalten. Nagy ist Kunsthisto­rikerin. Die Leitung liegt bei Hanna Kröger-Möller. Die Abfahrten sind von Ahausen Betriebsho­f Wegis um 6.40 Uhr, Markdorf Bahnhof um 6.50 Uhr, Stadtbahnh­of Friedrichs­hafen um 7.15 Uhr, Schloss Hersberg um 7.35 Uhr und Überlingen Bahnhof Mitte um 8 Uhr. Die Rückkehr ist zwischen 19 und 20.15 Uhr geplant.

Anmeldunge­n sind unter der Telefonnum­mer 07544 / 74 22 65 erforderli­ch oder per E-Mail an

info@bildung-im-schloss.de

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ARCHIVFOTO: MICHAEL ECKMANN Der Meister von Meßkirch, Die Anbetung der Heiligen Drei Könige, Detail aus der Mitteltafe­l des ehemaligen Hochaltars von St. Martin in Meßkirch, Pfarrkirch­e St. Martin.

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