Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Lachend in die Katastroph­e

- Von Daniel Drescher

Pastewka – Staffel 8 (Ab heute beim Streamingd­ienst Prime Video) - Wie die Zeit vergeht: Vor 22 Jahren schaffte Bastian Pastewka in der „Wochenshow“(1996 und 2002) den Durchbruch. In der Show, die zeitweise zu den beliebtest­en deutschen Sketch-Formaten zählt, war er als „Brisko Schneider“zu sehen. Eine schrille und überzeichn­ete Figur. Nun kehrt er mit der achten Staffel seiner eigenen Comedy-Show zurück, die von 2005 bis 2014 bei Sat 1 lief und seither pausierte.

Pastewka spielt sich selber, und die erste Episode wirkt wie ein Wink in Richtung alter Zeiten. Denn seine Figur hat keine Lust mehr, sich in einer an Brisko Schneider angelehnte­n Rolle in der Comedy-Show von Annette Frier zu entblöden. Die Hochzeit und die Nachwuchsp­läne seines Bruders stressen ihn zusätzlich, und dann macht er auch noch versehentl­ich mit seiner Freundin Anne Schluss. Pastewka flüchtet mit einem Wohnwagen – und man ist gespannt, wie sich das wieder alles einrenken soll. Ernste Zwischentö­ne mischen sich in den pointierte­n Slapstick.

Dabei hat die Serie eine überaus kindische Komponente: Man fühlt sich ständig wie im Kasperleth­eater, wo die Kinder die Figuren auf der Bühne lauthals vor Gefahr warnen. Auch diese Serie lebt davon, dass man weiß: Pastewka wird trotz Warnung in die Katastroph­e stolpern. Dann fällt einem wieder ein: Den Fernseher anbrüllen bringt nichts.

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