Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Abwasserverband investiert 1,5 Millionen Euro
Georg Riedmann wird zum neuen Vorsitzenden des Zweckverbandes Lipbach-Bodensee gewählt
IMMENSTAAD - Bei der Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes Lipbach-Bodensee hat am Mittwoch im Sitzungssaal des Markdorfer Rathauses an erster Stelle die Wahl eines neuen Verbandsvorsitzenden auf der Tagesordnung gestanden. Als Nachfolger des ehemaligen Immenstaader Bürgermeisters Jürgen Beisswenger ist sein bisheriger Stellvertreter, Markdorfs Bürgermeister Georg Riedmann, einstimmig in dieses Amt berufen worden. Ebenso einstimmig wurde Immenstaads neuer Bürgermeister Johannes Henne zum Stellvertreter gewählt.
Außerdem standen der Jahresabschluss 2017 und die Feststellung des Haushaltsplanes für 2018 auf dem Programm.
Wie Steffen Baur von der Süddeutschen Abwasserreinigungs-Ingenieure (SAG) vorstellte, sind für das neue Notstromaggregates an der Kläranlage Immenstaad für rund 460 000 Euro inklusive Beschaffung und Unterbringung und einer zusätzlichen Abwasserdruckleitung als „Bypass“zwischen dem Regenüberlaufbecken (RÜB) Lipbach und Kluftern-Mitte für rund 915 000 Euro insgesamt rund 1,5 Millionen Euro eingeplant.
Pro Jahr eine Million Euro
Diese Investitionen seien notwendig geworden, weil mit dem Immenstaader Notstromaggregat aus dem Baujahr 1978 mit der aktuell installierten Leistung von 100 Kilowatt nur der Wasserweg, nicht aber der biologische Anlagenteil mit Belüftungssystem im Notstrombetrieb, aufrecht erhalten werden könne. Eine Aufrüstung auf 250 Kilowatt sei deshalb erforderlich. Außerdem sei zwischen dem RÜB Lipbach und Kluftern die zusätzliche Abwasserdruckleitung notwendig geworden, weil Berechnungen ergaben, dass wegen hydraulischer Probleme des Verbandssammlers nicht die für die ursprüngliche Zielplanung erforderliche Abwassermenge abgeführt werden könne. Deshalb hat sich der Abwasserverband einiges vorgenommen, wie aus der mittelfristigen Finanzplanung für die kommenden zehn Jahre bis ungefähr 2027 hervorgeht. Demnach sollen rund eine Million Euro pro Haushaltsjahr eingestellt und investiert werden, erklärte Steffen Baur und stellte in diesem Zusammenhang eine „Lebendige Liste“vor. Soll heißen: In der Liste sind geplante Baumaßnahmen aufgeführt, wobei in der Abarbeitung von Fall zu Fall entschieden werden soll. „Wir sind zuversichtlich, unsere infrastrukturellen Aufgaben, die uns erwarten gemeinsam zu lösen“, sagte der neu gewählte Verbandsvorsitzende Georg Riedmann.
Große Achtung zollte Georg Riedmann seinem Vorgänger Jürgen Beisswenger und der Generation an Bürgermeistern mit ihm. Sie hätten zwischen 1993 und 2003 Aufgaben gemeistert, die beispielsweise mit der „Mikrofilltration“den Zweckverband zum Pilotverband werden ließ, meinte er.
Jürgen Beisswenger, der die letzten vier Jahre Verbandsvorsitzender und davor 20 Jahre Stellvertreter war, bedankte sich bei den Verbandsmitgliedern für die stets „fruchtbare Zusammenarbeit“. Die Arbeit hätte immer zum Wohle der Anlagen und der Bürger gestanden, meinte er.