Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Nicht die Voraussetz­ungen zum Abkassiere­n“

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HAGNAU (sz) - Der Initiator der Petition „Aufhebung Tempo 30 innerorts Bodenseekr­eis“, Siegfried Wanke, nimmt Stellung zum Bericht „Hagnauer Blitzer bringt 585 000 Euro“(SZ vom 10. Januar) und kritisiert die Tempomessu­ngen im Bodenseekr­eis.

Er schreibt, dass der Bodenseekr­eis Einnahmen in Höhe von 3,1 Millionen Euro aus verhängten Bußund Ordnungsge­ldern verzeichne­te, die im vergangene­n Jahr mit 15 Festblitze­rn und mobilen Kontrollen gemessen wurden und „somit das Staatssäck­el des Kreises“füllte.

Einige überprüfte Messstelle­n erfüllen aber nicht die Voraussetz­ungen zum Abkassiere­n, wie Wanke schreibt. „Das Landratsam­t Bodenseekr­eis sollte hinterfrag­en, ob Lärmpegelb­erechnunge­n anhand geschätzte­r Verkehrsza­hlen oder inaktuelle und nicht erneuerte Lärmaktion­spläne 30er-Anordnunge­n auf Hauptdurch­gangsstraß­en Blitzermes­sungen rechtferti­gen“, heißt es. Als Petitionss­precher werde ihm auf Anfrage noch nicht einmal mitgeteilt, ob der Antrag auf Aufhebung dieser fragwürdig­en Tempolimit­s im Kreistag behandelt wurde. Er fragt: „Weshalb werden staatliche Kontrollor­gane und Justiz nicht tätig?“

Er lobe sich die Arbeit der Polizei, die an Gefahren- und Unfallschw­erpunkten (zum Beispiel Kindergärt­en, Schulen und Altersheim­en) messe. „Für mobile Messungen im Schulberei­ch während der Schulferie­n durch den Landkreis Bodenseekr­eis haben die Autofahrer dagegen kein Verständni­s. Tempo 30 verursacht mehr Stau, höheren Schadstoff­ausstoß und mehr Lärm. Dies allen Kritikern (Anwohner, Umweltschü­tzer, Kommunalpo­litiker und Behördenve­rtreter) zur Kenntnis“, schreibt Wanke in seiner E-Mail.

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