Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Akrobatik statt Algebra
Beim 5. Kultur- und Sportnachmittag begeistern Schüler deutscher und ausländischer Herkunft ihre Eltern
FRIUEDRICHSHAFEN - Rund 60 Schüler der Grund- und Werksrealschule haben beim fünften Sportund Kulturtag der Ludwig-DürrSchule am Dienstag ihren Eltern, Großeltern, Geschwistern und Lehrern eindrucksvoll demonstriert, was sie in den von der Schule angebotenen AGs im letzten halben Jahr gelernt haben. Wer die Aufführungen miterlebte, der sah fröhliche Kinder verschiedener Kulturen, die gemeinsam mit einer Begeisterung, Freude und Hingabe musizierten, tanzten, jonglierten und turnten.
Die Begeisterung schwappte auch auf die Eltern, Großeltern und Geschwister über, die wieder zahlreich zu diesem Nachmittag gekommen waren. Das Erfolgskonzept des Sport- und Kulturtages, der im Februar 2016 ins Leben gerufen wurde, befindet sich also weiter in der Spur.
Gelebte Integration
Die Grund- und Werksrealschule der Ludwig-Dürr-Schule hat einen Anteil von rund 50 Prozent an Schülern mit Migrationshintergrund. Deshalb haben sich Schulleiter Paul Baudler, sein Stellvertreter Robert Ackermann und das gesamte Lehrerkollegium auf die Fahnen geschrieben, Integration zu leben. Soll heißen: Die Schüler mit ausländischer Herkunft sollen nicht nur im gemeinsamen Unterricht, sondern gerade in den verschiedenen AGs ein Zusammengehörigkeitsgefühl an der Schule erfahren.
Die deutschen und ausländischen Schüler der Grundschulklassen eins bis vier sowie der Werkrealschule hatten in der Zirkus-AG sowie der Tanz- und Flöten-AG wieder ein interessantes Programm zusammengestellt, das vom Rhythmus in der Musik und in der Bewegung geprägt war.
Los ging es mit der Flöten-AG unter der Leitung von Renate Schrietter. Vor so großem Publikum zu spielen war für die Kleinen schon eine Herausforderung, die sie aber bravourös meisterten. Für die klassischen Kinderlieder wie „Hoppe, hoppe Reiter“und „Old MacDonald had a Farm“, ernteten sie viel Beifall vom Publikum.
Den größten Part des Nachmittags nahm wieder die Aufführung des „Zirkus Ludowiko“ein. 46 Kinder der Klassen eins bis vier präsentierten ihr Können mit viel Geschicklichkeit und Gleichgewichtsgefühl, aber auch mit einer Portion Mut bei Bändlesgymnastik, Balancieren auf Bällen, Drahtseil und Fässern, Turnen am Ring und am Tuch und dem Jonglieren mit Tüchern. Stolz waren nicht nur die Eltern, die ihren Kindern viel Beifall schenkten, sondern auch die AG-Leiter, Judith Bischoff, Beate Endres, Dirk Büdinger, Tamara Rochel und Inge Jonas.
Den Schlusspunkt setzte die Tanz-AG von Franzi Broschek. Ihr gelang es, mit den Mädchen den alten Song „Bang, Bang“der amerikanischen Sängerin Cher aus dem Jahr 1966 mit einer professionellen Choreografie wieder aufzupeppen.