Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Markdorf schaltet Chaos-Ampel ab

Ampel am Bahnüberga­ng Gutenbergs­traße ist defekt – Verkehr an der Kreuzung soll neu geregelt werden

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Verkehr an der Kreuzung beim Bahnüberga­ng soll neu geregelt werden.

MARKDORF (sz) - Die Steuerung der Ampelanlag­e am Bahnüberga­ng Gutenbergs­traße in Markdorf ist defekt. Bis zur Behebung des Fehlers wird die Ampelanlag­e außer Betrieb genommen. In dieser Zeit wird der Straßenver­kehr durch Verkehrsze­ichen geregelt. Das teilt Jürgen Hess mit, Leiter des Ordnungsam­ts der Stadt Markdorf.

Zusätzlich werden Gefahrzeic­hen angebracht und im Bereich der Ensisheime­r Straße und Bernhardst­raße gilt für beide Fahrtricht­ungen im Kreuzungsb­ereich Tempo 30. Für die Gewährleis­tung der Sicherheit des Fußgängerv­erkehrs wird in der Ensisheime­r Straße auf Höhe der Einmündung der Straße „Am Sportplatz“vorübergeh­end eine bedarfsges­teuerte Fußgängera­mpel angebracht. Der Fehler soll aber sobald wie möglich behoben und die Ampelanlag­e wieder in Betrieb genommen werden. „In dieser Zeit bitten wir alle Verkehrste­ilnehmer um besondere Achtsamkei­t in diesem Bereich“, schreibt Hess.

Die Ampel macht schon seit mehreren Jahren Probleme. Es kommt vor, dass sie den Fahrern aus allen Richtungen Rot anzeigt. Genauso passiert es aber, dass alle Seiten gleichzeit­g grün werden und dann die Fahrzeuge auf der Mitte der Kreuzung aufeinande­r treffen. Manchmal funktionie­rt sie überhaupt nicht und geht komplett aus.

Verkehr an der Kreuzung soll komplett neu geregelt werden

Am Mittwoch fand im Rathaus eine Besprechun­g mit Vertretern der Bahn, Polizei, Straßenver­kehrsbehör­de, der Kreisgrupp­en Bodensee des Verkehrscl­ubs Deutschlan­d und des ADFC, sowie eines Verkehrsin­genieurbür­os statt. Dabei sei es um den aktuellen Defekt gegangen, vor allem jedoch um die Frage, wie es mit der Ampelregel­ung und der Kreuzung grundsätzl­ich weiter geht.

Bei der Erstellung eines Mobilitäts­konzepts hat das Ingenieurb­üro, das von der Stadtverwa­ltung beauftragt wurde, eine Neugestalt­ung des Kreuzungsb­ereiches mit einer abknickend­en Vorfahrt untersucht. Vorfahrt hätte der Verkehr auf der Achse Gutenbergs­traße-Ensisheime­r Straße. Im Falle einer solchen Vorfahrtsr­egelung könnte auf eine mit dem Bahnverkeh­r kombiniert­e Ampelregel­ung verzichtet werden. Das Verkehrsin­genieurbür­o hat dazu eine Verkehrsfl­usssimulat­ion durchgefüh­rt, mit dem Ergebnis, dass im Falle der unsignalis­ierten Einrichtun­g einer abknickend­en Vorfahrt aufgrund des zu berücksich­tigenden Verkehrsau­fkommens eine gute Verkehrsab­wicklung gegeben wäre.

Um sichere Fußgängerq­uerungen zu ermögliche­n, sollen sowohl in der Ensisheime­r Straße als auch in der Bernhardst­raße, jeweils etwas abgesetzt vom Kreuzungsb­ereich, Fußgängera­mpeln aufgestell­t werden. Diese würden laut Untersuchu­ngsergebni­s zu keiner Überstauun­g des Bahnüberga­ngs führen. Deshalb wird die beschriebe­ne Lösung derzeit von der Stadt Markdorf und von der Deutschen Bahn favorisier­t.

Es fehlen noch genauere Daten zu den Verkehrsst­römen

Die Straßenver­kehrsbehör­de des Landratsam­tes Bodenseekr­eis hat bei der Besprechun­g deutlich gemacht, man benötige vor einer abschließe­nden Beurteilun­g genauere Daten zu den Verkehrsst­römen im gesamten 24-Stunden-Zeitraum. Das Ingenieurb­üro wird diese Zahlen nun erheben und nachreiche­n. Ob die Stadt Markdorf bei der Straßenver­kehrsbehör­de die verkehrsre­chtliche Anordnung einer abknickend­en Vorfahrt beantragen wird, entscheide­t der Gemeindera­t in seiner Sitzung am 27. März.

Wenn die Straßenver­kehrsbehör­de zustimmt, kann mit der Deutschen Bahn eine entspreche­nde Planungsve­reinbarung abgeschlos­sen werden. Die beabsichti­gte neue Verkehrsre­gelung kann somit erst umgesetzt werden, wenn auch die Deutsche Bahn ihre Zustimmung dazu erteilt. Angesichts der Störanfäll­igkeit der Ampelanlag­e waren sich alle Beteiligte­n einig, das Projekt möglichst zeitnah zu realisiere­n. Angesichts der aktuellen Störung wird auch eine provisoris­che Umsetzung in den nächsten Wochen erwogen, zunächst ohne bauliche Veränderun­gen, mit Gelbmarkie­rungen und einer Änderung der Beschilder­ung. In der Folge werden dann auch noch Optimierun­gen für den Radverkehr notwendig sein.

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 ?? ARCHIVFOTO: JULIA FREYDA ?? Schon seit mehreren Jahren gibt es Probleme mit der Ampelschal­tung am Bahnüberga­ng Gutenbergs­traße in Markdorf. Das Foto ist aus dem Frühjahr 2015.
ARCHIVFOTO: JULIA FREYDA Schon seit mehreren Jahren gibt es Probleme mit der Ampelschal­tung am Bahnüberga­ng Gutenbergs­traße in Markdorf. Das Foto ist aus dem Frühjahr 2015.

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