Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Die Einen wollten Sekt, die Schrate bekamen welchen
Auch Raderach ist fest in Narrenhand – Zum Geburtstag gibt’s eine Torte
RADERACH (lys) - Schluss, aus, vorbei: Bruno Mainz hat den Schlüssel an die Raderacher Waldschrate übergeben. Dabei hatte er ihnen zu ihrem 30-jährigen Bestehen ein „Fläschchen“Sekt mitgebracht, in dem sich gefühlte fünf Liter befanden. Doch weder Zunftmeister Björn Seifermann – noch sein Vize Stephan Huber – ließen sich bestechen. Der Schlüssel bleibt bis zum Aschermittwoch in Narrenhänden.
Eine weitere Überraschung hatten die Turnerfrauen in petto. Eine Champagner-Trüffel-Motivtorte mit dem Konterfei der Waldschrate und 30 brennenden Kerzen. Für jedes Jahrzehnt musste ein Waldschrat pusten, „aber nur mit einem Versuch. Für jede Kerze, die noch brennt, bekommen wir eine Flasche Sekt von euch“, bot Ingrid Stehle als Bedingung aus. Zum Bedauern der Turnerfrauen schafften es die Schrate, direkt alle Kerzen auszublasen. Sekt gab es trotzdem und ein Tipp der Redaktion es gibt Kerzen, die sich nach dem Ausblasen direkt wieder entzünden, die sind dann doch was für das nächste Jubiläum.
Mit dem Kaffeetrinken beginnt in Raderach die Dorffasnet, bei dessen Narrengericht sich der Ortsvorsteher verantworten muss. Werbung für eine Parallelveranstaltung haben die Narren am DGH in Raderach gesichtet sowas geht nicht, rügt der Zunftmeister. Großes Lob hingegen gab es dafür, dass im Ortsblättle die Veranstaltungen der Schrate gleich zweimal angekündigt wurden, aber auch hier legte Björn Seifermann den närrischen Finger auf die Wunde. Wie man denn den Schlachtruf der Waldschrate schreibe und bat Bruno Mainz ihn zu buchstabieren. Aus „Tannezäpfle heidenei“hatte er kurzerhand „Tannenzäpfle“gemacht, das ist definitiv ein N zuviel, den Plural verlangen die Schrate gar nicht. „Da hat was mit der Kopierfunktion nicht gestimmt - ich habe den Text nämlich von eurer Seite“, versucht er sich noch lachend zu verteidigen und gelobte Besserung. Im Anschluss wurde der Narrenbaum Richtung Brunnen gezogen und aufgestellt, was mit der musikalischen Unterstützung von den Ailinger Schalmeien natürlich viel besser gelingt.