Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Willkommen in Schlumpfhausen
Beim ersten Rathaussturm glänzt Bürgermeister Arman Aigner als Papa Schlumpf
ERISKIRCH - Was ist blau, hat einen weißen Rauschebart und eine rote Mütze auf? Richtig! Papa Schlumpf alias Arman Aigner – oder andersrum. Doch auch seine zugegebenermaßen äußerst entzückende Verkleidung konnte den Bürgermeister nicht davor retten, dass ihm die Narren bei seinem ersten Rathaussturm die Macht entschlumpften. Er trug’s mit Fassung und mit einem dreifachen „Iris – blau!“.
Das ganze Rathaus hatte sich gestern Nachmittag in Schlumpfhausen verwandelt. Wo üblicherweise Kämmerer, Sekretärin und Gemeinderäte ihre Arbeit tun, waren Vader Abraham, Schlumpfine und Schlaubi
Schlumpf am Werk. Allen voran glänzte Papa Arman AignerSchlumpf in beinahe himmelsgleichem Blau – allerdings nur so lange, bis sich die Schreibemahder daran machten, das Gebäude tollkühn per Leiter zu erobern und die ganze, nicht sonderlich standhafte Bagage vor die Tür zu setzen.
Und schon wieder raus
Bis auf den Bürgermeister. Denn den legten die Narren in Ketten und schleppten ihn unter mitreißender Begleitung der Eriskircher Lumpenkapelle auf den Balkon zum närrischen Schlagabtausch. „Kaum e halbes Jahr bin i hier im Haus, da flieg i au scho wieder naus“, schlumpfte Arman Aigner, der im Juli sein Amt angetreten hat, bei seiner Premiere. Den Eroberern gab er mit, dass es für
sie nichts zu holen gebe, dafür seien er und seine Mitarbeiter zu fix gewesen: „Die Planung der Feschthalle, die habet se verpasst. Da waret mir schneller und gar ohne Rast. Wochelang händ mir gegrübelt und en Kindergarte and Halle nahbügelt.“
Zunftmeister Uwe Dietrichs, der übrigens ausgerechnet am Gumpigen Donnerstag Geburtstage hatte, kommentierte die Ausführungen zum Kassenstand allerdings mit „jedes Mal dieselbe Leier“. Und stellte klar: Für den neuen Bürgermeister gibt es „keine Einarbeitungszeit – entweder du taugscht was, oder es hat uns gfreut“. Gefreut hat es offensichtlich alle, die beim Rathaussturm dabei waren. Nicht zuletzt, weil es im Anschluss mit Dämmersprung, Narrenbaumsetzen und Party in der Festhalle noch lange weitergehen sollte.