Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Umgang mit demenzkran­ken Menschen im Beruf üben

Demenzkamp­agne bietet Schulungsa­ngebot für Betriebe und Unternehme­n an

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Die Anzahl der Menschen, die an Demenz erkranken, nimmt zu. Die Demenzkamp­agne Friedrichs­hafen bietet deshalb ein Schulungsa­ngebot für Mitglieder verschiede­ner Berufsgrup­pen an, die in ihrem Alltag Menschen mit Demenz begegnen können. In einer ersten Schulung wurden jetzt fünf Mitarbeite­rinnen der Caritas Bodensee-Oberschwab­en und eine Mitarbeite­rin der Katholisch­en Erwachsene­nbildung geschult.

Der Schwerpunk­t der Schulung liegt darin, hilfreiche praktische Verhaltens­weisen für das jeweilige Berufsfeld anhand alltäglich­er Fallbeispi­ele zu erarbeiten. Ziel ist es, den Mitarbeite­rn der Unternehme­n die Kommunikat­ion und den Umgang mit Menschen mit einer Demenz zu erleichter­n, schreibt die Stadtverwa­ltung in einer Pressemitt­eilung.

„Es gibt immer mehr Menschen, die an einer Demenz leiden. Die Aufklärung der Öffentlich­keit ist daher sehr wichtig“, sagt Bruna Wernet, Diplom-Sozialpäda­gogin (FH), die die erste Schulung im Haus der kirchliche­n Dienste leitete. Menschen im alltäglich­en Umfeld, wie zum Beispiel Kassiereri­nnen an der Supermarkt­kasse oder Mitarbeite­r in Banken und Verwaltung­en, sind wichtige Personen, denen es auffallen kann, wenn sich ein ihnen bekannter Mensch verändert, verwirrt ist oder Hilfe braucht.

„Es war sehr wichtig, uns ein stückweit in das Erleben der Menschen, die an Demenz erkrankt sind, einfühlen zu können, um daraus Sicherheit im Umgang zu bekommen“, so die Teilnehmer­innen. Wichtig sei es vor allem, Ruhe und Sicherheit gegenüber dem Menschen mit einer Demenz auszustrah­len, so die Referentin. „Zentral ist es, den betroffene­n Menschen ernst zu nehmen und ihm wertschätz­end zu begegnen, ihn nicht auf seine Defizite hinzuweise­n und die Kommunikat­ion an die Erkrankung anzupassen“, so Bruna Wernet.

Die seit 2011 existieren­de Demenzkamp­agne Friedrichs­hafen, der sieben Netzwerkpa­rtner aus dem Bereich der Seniorenar­beit angehören, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Situation von Menschen mit Demenz in Friedrichs­hafen zu verbessern. Die Termine und die Veranstalt­ungsorte für die Schulungen werden individuel­l auf die interessie­rten Betriebe zugeschnit­ten und können direkt in den Firmenräum­en abgehalten werden.

Zielgruppe­n sind beispielsw­eise Bus- und Taxiuntern­ehmen, Einzelhand­el, Gastronomi­e, Friseure, Verwaltung­en, Polizei und Banken. Bis zu zwölf Personen können an einer Schulung teilnehmen. Eine Schulung dauert etwa zwei Stunden oder nach Absprache. Die Schulungsk­osten belaufen sich auf 150 Euro pro Gruppe und müssen vom Betrieb übernommen werden.

Fragen zum Ablauf der Schulungen, Termine und Anmeldunge­n nehmen Judith Knacke, Stadt Friedrichs­hafen, Telefon 07541 / 203 32 14, E-Mail:

●» j.knacke@friedrichs­hafen.de und Wiltrud Bolien, Landratsam­t Bodenseekr­eis, Telefon 07541 / 204 56 40, E-Mail: ●» wiltrud.bolien@ bodenseekr­eis.de entgegen.

 ?? FOTO: STADTVERWA­LTUNG ?? Bei der ersten Schulung zum Thema Demenz erhalten die Teilnehmer wichtige Informatio­nen: Geleitet wurde die Schulung von Bruna Wernet, Diplom-Sozialpäda­gogin (vorne, Dritte von links), und Edgar Störk (Caritas Friedrichs­hafen).
FOTO: STADTVERWA­LTUNG Bei der ersten Schulung zum Thema Demenz erhalten die Teilnehmer wichtige Informatio­nen: Geleitet wurde die Schulung von Bruna Wernet, Diplom-Sozialpäda­gogin (vorne, Dritte von links), und Edgar Störk (Caritas Friedrichs­hafen).

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