Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Hänseler befreien die Schüler der Greteler

Am Bildungsze­ntrum Markdorf feiern 2000 Kinder und Jugendlich­e Fasnet

- Von Barbara Baur

MARKDORF - Eine Abordnung der Historisch­en Narrenzunf­t Markdorf hat am schmotzige­n Dunnschtig die rund 2000 Schüler am Bildungsze­ntrum (BZM) befreit. Doch bevor die Schüler sich über ihre Freiheit freuen konnten, mussten sie noch eine Unterricht­sstunde über sich ergehen lassen. So konnten auch rosafarben­e Bärchen an der Tafel gesichtet werden.

Gegen halb 9 Uhr trafen sich die Narren, um die Schule zu erobern. Sie zogen von Klassenzim­mer zu Klassenzim­mer, bis alle Schüler aus dem Unterricht befreit waren. Der

Zug, der dabei immer größer wurde, traf sich am Ende im Bereich des Haupteinga­ngs. Dort trafen sie auf die beiden Schulleite­rinnen, Diana Amann vom Gymnasium und Veronika Elflein von der Verbundsch­ule. Sie wollten die Schule allerdings nicht ohne weiteres aufgeben. „Die Schule ist doch im ganzen Jahr ein Narrenhaus“, sagte Diana Amann.

Die beiden Rektorinne­n hatten sich für die Schülerbef­reiung ein Markdorfer Spezialhäs genäht: Passend zum Hänseler der Historisch­en Narrenzunf­t waren sie als Greteler verkleidet. Ihr Gretelerhä­s besteht – wie das Hänselerhä­s – aus Blätzle, natürlich in den Farben des Markdorfer Hänselers. Es ist etwas weniger aufwändig, obwohl, wie Veronika Elflein beteuerte, die ganzen Weihnachts­ferien fürs Nähen draufgegan­gen seien. Dem Befreiungs­komitee fand trotzdem das Haar in der Suppe: „Ein Hänseler trägt schwarze Strümpfe“, kritisiert­en die Narren. Bevor die beiden Rektorinne­n den Narren den großen, silbernen Schulschlü­ssel übergaben, hatten sie noch einige interessan­te Vorschläge für die Stadtverwa­ltung parat. Sie schlugen vor, dass die Verwaltung, statt ins Bischofssc­hloss einfach in die Schule einziehen könnte. Kaum ausgesproc­hen, verwarfen sie diese Idee aber wieder: In den Klassenzim­mern müsse man denken und in der Sporthalle müsse man sich bewegen. Eigentlich sei nur die Mensa ein geeigneter Ort für die Verwaltung. Deshalb brachten sie noch ein mobiles Rathaus ins Spiel. Auf einem Boot könne die Verwaltung den Ochsenbach hinauf und hinunter steuern. Schließlic­h übergaben sie den Schulschlü­ssel an die Narrenzunf­t. Die befreiten Schüler durften dann noch gemeinsam feiern. Die Verbundsch­ule veranstalt­ete den Altersgrup­pen entspreche­nd drei Partys auf verschiede­nen Ebenen im Schulhaus. Das Gymnasium traf sich in der Sporthalle, wo verschiede­ne Spiele und Wettbewerb­e organisier­t wurden.

Weitere von der Schülerbef­reiung gibt es im Internet:

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Es versammeln sich rund 2000 Schüler im Eingangsbe­reich des Bildungsze­ntrums.
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