Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Es gibt viele Risiken
Zum Artikel „Vorstoß zur Cannabisfreigabe löst Debatte aus“(6.2.):
Eine neue Metaanalyse (CaPRis) von mehr als 2000 Studien zeigt: Es gibt zum einen wenig Evidenz für den Einsatz von cannabinoidhaltigen Arzneimitteln bei Erkrankungen/ Störungen, zum Beispiel Schmerzen und Multipler Sklerose.
Zum anderen: Mit dem Freizeitkonsum sind vielfältige gesundheitliche Risiken verbunden. Aus psychiatrischer Sicht kann Cannabis zum Beispiel auf der Grundlage unbekannter individueller genetischer Dispositionen diverse individuell unterschiedliche psychische Symptome wie Ängste, Depressionen, kognitive Störungen oder Wahnvorstellungen bis hin zur vollen Ausprägung psychiatrischer Erkrankungen, wie Manien oder eine psychotische Erkrankung, wie Schizophrenie, auslösen.
Wie Untersuchungen in den USA gezeigt haben, kommt es auch nicht zur „Entkriminalisierung“durch die Freigabe des Cannabiskonsums, sondern im Gegenteil. Synthetische und verunreinigte/gefährliche Cannabisprodukte kommen auf den Markt und können zu schweren körperlichen und psychischen Schäden und zu einem „Mehr“an Kriminalität führen. Daher warnen seit Jahren die Bundesärztekammer, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und die bedeutendste psychiatrische Fachvereinigung „DGPPN“vor einer „Freigabe“von Cannabis.
Dr. Hans-Otto Dumke, Biberach
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