Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Petrus pfeift aufs Konfetti-Verbot
40 Zünfte und Gruppen nehmen am Umzug „Alles im Griff auf dem närrischen Schiff“teil
MARKDORF - Der Bürgermeister hat zwar ein Konfetti-Verbot erlassen, doch davon hat Petrus wohl nichts mitbekommen. Er schickte vom Himmel Konfetti, in Form von kaltem Schneeregen, doch davon ließen sich weder die zahlreichen Zuschauer noch die 40 Narrenzünfte und -gruppen, noch die Musikkapellen beeindrucken. Über eine Stunde dauerte gestern der Umzug durch die Stadt. Die Narren hatten ihm den Titel „Alles im Griff auf dem närrischen Schiff“gegeben.
Nicht auf einem Schiff, sondern hoch oben auf seinem Fahrrad machte Narrenbolizei Heinz Schwenninger den Anfang, es folgte die Kutsche mit Vikar Johannes Treffert und Pfarrer Tibor Nagy, die beide mit vollen Händen die Süßigkeiten an die Zuschauer verteilten. Erfreulich, in diesem Jahr war auch wieder eine große Gruppe von den Markdorfer Kindergärten mit dabei. Seit vielen Jahren nimmt die Gruppe Kabisreiter teil, in diesen Jahr ganz gruselig als Spinnen verkleidet.
Eine gescheite Kneipe wünschten sich die Mitarbeiter der Stadt, ihr Wagen, wieder dekoriert mit zahllosen Tulpen, trug das Motto „Schluss mit Kneipenfrust“. Ebenfalls auf einem Wagen vertreten war die Narrengruppe aus Möggenweiler, die einen Ausblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Sommer gaben. Die Schloss-Buster gingen auf Gespensterjagd im Bischofsschloss und das „Gsindl von Maracdorf“erinnerte an das Stadtjubiläum 2017.
Erstmals in Markdorf beim Umzug dabei waren die Donau Hexa aus Sigmaringendorf, ebenso wie die Narrenzunft Durchhausen, die mit Hansele und Burg-Wächter gekommen war. Mit ihrem bunten Häs und den Ratschen fielen die Berkheimer Flegga-Kaschber besonders auf, auch sie waren zum ersten Mal in Markdorf dabei.
Trotz großem Narrentreiben in der eigenen Stadt waren die Überlinger Löwen mit einer Abordnung gekommen, unter dem Häs verbargen sich nur Frauen. Mit einer großen Gruppe waren einige Salemer Narrenvereine gekommen und trieben ihren Schabernack mit den Zuschauern.
Den Abschluss machten die Hausherren, angeführt von den Narreneltern, zogen Garde, Alt Markdorferinnen, Kaujohle und Hänseler durch die Stadt.