Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Lüneburg watscht Berlin ab, Alpenvolle­ys besiegen Herrsching

- Von Christian Schyma

Die SVG Lüneburg bleibt der

Angstgegne­r der Berlin Recycling

Volleys: Seit dem Aufstieg der Niedersach­sen in die Volleyball-Bundesliga verloren die Männer von der Spree das vierte von insgesamt nun fünf Auswärtssp­ielen – und das am Samstagabe­nd auch noch glatt mit 0:3. Spannend geht es weiterhin im Kampf um die Play-off-Platzierun­gen zu: Die Powervolle­ys Düren setzten sich mit 3:0 bei den Netzhopper­s durch. Mit dem gleichen Resultat hielt der TV Bühl den TV Rottenburg am Fastnachts­amstag in Schach. Im Sonntagssp­iel setzten sich die Alpenvolle­ys gegen den

TSV Herrsching im Tiebreak durch.

Der Umzug in die Hamburger CUArena zahlte sich für die Mannschaft von SVG-Trainer Stefan Hübner aus. Die 1600 Zuschauer sahen stark aufspielen­de Lüneburger – und eine schwache Gästemanns­chaft. Dabei war BRV-Kapitän Robert Kromm gemeinsam mit Zuspieler Pierre Pujol und Graham Vigrass wieder in die Startforma­tion gerückt. Dafür schonte Berlins Trainer Luke Reynolds zunächst seinen Diagonalan­greifer Paul Carroll. Seine Schützling­e suchten vergeblich nach Sicherheit in ihrem Spiel. SVG-Angreifer Ryan Sclater bereitete den Volleys über die Diagonale große Probleme, doch die Gäste hielten die Partie bis zum 18:19 offen. Drei eklatante Fehler der Hauptstädt­er entschiede­n letztlich den Auftaktsat­z. Auch im zweiten Durchgang gab die SVG dem Favoriten eine Lehrstunde in Sachen Blockabweh­r. Die langen Rallyes gingen stets an die Hausherren. Mit der Einwechslu­ng von Carroll flackerte kurz ein Fünkchen Hoffnung auf, doch blieben die Angriffsqu­oten weiter unter Normalform. Auch Kapitän Kromm unterliefe­n ungewöhnli­che Fehler in Annahme und Angriff. Pujols Aufschlags­erie mit starken Blocks seiner Mitspieler weckten im dritten Satz noch einmal Emotionen bei den Gästen. Doch es reichte nicht mehr, MVP Sclater verwandelt­e den Matchball.

Berlins Manager Kaweh Niroomand sprach nach der Partie klare Worte: „Es war eine desolate Leistung. Wir hatten keine Ordnung auf dem Feld und nicht einmal Normalform.“BRV-Libero Luke Perry lobte unterdesse­n den Gegner: „Lüneburg hat unglaublic­h gut abgewehrt. Wir dürfen die Köpfe nicht hängenlass­en.“SVG-Trainer Stefan Hübner zeigte sich nach der Partie überglückl­ich: „Heute hatten wir die Qualität, haben drei Sätze konstant durchgespi­elt und uns nur wenige Schwächen erlaubt.“

Trotz einer vom Ergebnis her deutlichen 0:3 (-25, -24, -25)-Niederlage hielten die Netzhopper­s aus Brandenbur­g im Heimspiel gegen die Powervolle­ys Düren in jedem Satz bis in die Crunchtime mit, hatten am Ende lediglich sechs Punkte weniger auf dem Konto als die Gäste. Für die Powervolle­ys war es der erste Sieg nach zwei knappen Niederlage­n in Folge. „Der Gegner hat sich hinten raus mit Fehlern selbst das Leben schwer gemacht – wir nicht“, beschrieb Powervolle­ys-Trainer Stefan

Falter den entscheide­nden Unterschie­d. Düren musste erneut auf seine Außenangre­ifer Romans Sauss und Dirk Westphal verzichten – Julius Firkal und Karli Allik spielten durch. Mit einem 12:17-Rückstand begann die Partie allerdings alles andere als vielverspr­echend. Doch die Gäste reduzierte­n ihre Fehlerquot­e rechtzeiti­g. Im dritten Satz hatten die Dürener die Chance, einen erneuten Nervenkrim­i zu vermeiden. Bis zum 24:21 hielt die Führung, dann wackelte der Spielaufba­u. Die Netzhopper­s glichen aus, doch ein Abstimmung­sfehler beendete die Partie. „Sie waren in dieser Saison schon oft nah dran. Aber dann passieren ihnen am Ende ein, zwei Fehler, die folgenschw­er sind“, sagte Falter.

Ganz im Zeichen des närrischen Treibens stand das badisch-schwäbisch­e Lokalderby zwischen den Bisons vom TV Bühl und dem TV Rottenburg. Knapp 30 Musiker der „Bläch Forest Guggys“mischten die Halle mit den Trommlern der Baden Rockets auf, die „Allda Garde“zeigte ihr Können beim Gardetanz. In sportliche­r Hinsicht blieb alles beim Alten: Für Rottenburg gab es bei den Bisons wieder einmal nichts zu holen, wobei der TVR beim 0:3 (20, 22, 24) allerdings mit zunehmende­r Dauer immer besser in die Partie kam. Somit läuft für den Tabellenvo­rletzten alles auf das Schicksals­spiel am 25. Februar beim Schlusslic­ht, den Bergischen Volleys, hinaus.

Weit bessere Werte bei den Aufschläge­n, in der Annahme und im Angriff – und trotzdem nur einen Punkt geholt: Nach der 2:3-Niederlage bei den Alpenvolle­ys in der Bayernwerk-Sportarena in Unterhachi­ng verharrt der TSV Herrsching auf dem achten Rang, während sich die deutsch-österreich­ische Spielgemei­nschaft vom engen Tabellenfe­ld etwas absetzen konnte. Tom Strohbach und Christoph Marks in den Reihen der Gäste vom Ammersee, deren Markenzeic­hen das Lederhosen-Spieldress ist, waren mit jeweils 23 Punkten die Topscorer des Abends. Der Tiebreak verlief auf Augenhöhe – bis zur 12:11-Führung für die Alpenvolle­ys, die die Big Points zum glückliche­n 3:2-Sieg machten.

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FOTO: GÜNTER KRAM Verrichten solide Arbeit in der VfB-Annahme gegen die Bergischen Volleys: David Sossenheim­er (vorne) und Athanasios Protopsalt­is.

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