Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Jetzt gerät für den EVL das Heimrecht ins Blickfeld
Eishockey: Islanders wollen sich am nächsten Wochenende eine gute Ausgangslage für die Play-offs verschaffen
LINDAU - Auch wenn sich Rechenspiele eigentlich verbieten, lohnt sich aus Sicht der Fans der EV Lindaus Islanders ein Blick auf die derzeitige Tabellensituation in Gruppe A der Qualifikationsrunde zur Eishockey-Oberliga Süd endlich einmal wieder. Musste man sich noch vor zehn Tagen Sorgen um den Abstieg machen, ist für die Mannschaft des neuen Trainers Mike Muller nun vom Gruppensieg bis zu Rang vier noch alles möglich. Die Entscheidung fällt kommendes Wochenende an den beiden abschließenden Spieltagen.
Die einzige Gewissheit für die Islanders vor den ausstehenden Partien am Freitag in Höchstadt und Sonntag gegen den TEV Miesbach, der als erster Absteiger bereits feststeht, ist das Erreichen der Play-offs. Dies haben die Lindauer nach ihrem 4:2-Sieg in Füssen und dem knappen 1:0 n.V. zu Hause gegen Peißenberg am Wochenende geschafft.
Gerade der Heimsieg am Sonntag offenbarte den Charakter, den die Gruppenspiele mehr und mehr annehmen. „Das hatte heute schon ein Gefühl von Play-off“, sagte Mike Muller, bevor er wenige Augenblicke nach dem Sieg seinen Spielern in die Kabine folgte. DerCoach sah ein Spiel von „zwei sehr starken Mannschaften“auf Augenhöhe, der Gegner aus Oberbayern sei „richtig gut gewesen“. Noch im Hinspiel waren die Islanders, damals noch unter dem geschassten Dustin Whitecotton, mit 4:5 nach Verlängerun unterlegen.
Kein gutes Überzahlspiel
Auch am Sonntag konnte keiner der beiden Kontrahenten im Kampf um eine möglichst gute Play-off-Platzierung während der regulären Spielzeit den Deckel drauf machen. Erschreckend für die EVL-Fans waren vor allem die oftmals harmlos wirkenden Auftritte bei gegnerischen Strafzeiten. Insgesamt neunmal hatte der Gastgeber einen Mann mehr auf dem Eis und hatte im Schlussdrittel, aufgrund der aggressiven Spielweise des Peißenberger, zudem wiederholt doppelte Überzahl. Tore blieben hier jedoch Fehlanzeige, bis schließlich Tim Brunnhuber (Assist: Jeff Smith) den Lucky Punch setzte und den Islanders zwei sehr wichtige Punkte bescherte.
Der EV Lindau als aktueller Gruppenzweiter (15 Punkte) will seine Position beim abschließenden Spielwochenende der Gruppenphase verteidigen und wenn möglich sogar noch am Führenden aus Höchstadt vorbeiziehen. Hierfür wäre am Freitagabend ein Sieg der Islanders bei den Panzerechsen in Mittelfranken notwendig. Dicht auf den Fersen des EVL lauert der TSV Peißenberg als punktgleicher Tabellendritter, gefolgt vom Viertplatzierten ESC Geretsried (12), der ebenfalls noch Chancen auf die ersten beiden Gruppenplätze hat. Nur diese berechtigen zum Heimrecht für die anstehenden Play-offs, die ab dem 23. Februar im
Modus „Best-of-seven“ausgetragen werden.
Recht eng zu geht es auch in Gruppe B: Mit dem ECDC Memmingen (18 Punkte), HC Landsberg (16), EHC Waldkraiburg (14) und dem TSV Erding (12) können ebenfalls vier Mannschaften noch Gruppensieger oder -zweiter werden. Da die sich anschließenden Play-offs im Überkreuz-Modus beider Gruppen ausgetragen werden, dürfte der Viertelfinalgegner der Islanders erst nach dem Wochenende feststehen. Für Spannung pur bis zum Schluss der Gruppenphase ist somit gesorgt.