Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Technik vom Bodensee zur ISS unterwegs
BAIKONUR/RADOLFZELL (dpa) Mit zwei Tagen Verspätung ist ein russischer Weltraumfrachter zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. An Bord befindet sich auch eine Antenne für das am Bodensee entwickelte Tierbeobachtungssystems Icarus. Die Sojus-Rakete hob am Dienstag vom Kosmodrom Baikonur im zentralasiatischen Kasachstan ab, wie die Flugleitzentrale bei Moskau mitteilte. An Bord der Transportkapsel „Progress MS-08“befindet sich mehr als zwei Tonnen Nachschub, darunter die IcarusTechnik. Mit dem mehrere Millionen Euro teuren Programm wollen Wissenschaftler vom All aus Tierwanderungen auf der Erde beobachten. Die Daten sollen beim Tierschutz helfen.
Die Forscher erhoffen sich zudem Aufschluss über Klimaveränderungen, drohende Katastrophen wie Erdbeben sowie über die Verbreitung von Krankheiten, die auch dem Menschen gefährlich werden könnten. Die Antenne soll bei einem späteren Außeneinsatz an der ISS angebracht werden. Das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell am Bodensee leitet das Projekt.
Ursprünglich sollte die Rakete am Sonntag starten. Grund für die Verschiebung war Berichten zufolge ein Fehler im Bordcomputer. Nun soll die Kapsel am Donnerstag an der ISS andocken.