Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Straßenfasnet in Friedrichshafen: „Wie ein Vorspiel ohne Sex“
Zum Gumpigen und zum Rathaussturm in Friedrichshafen:
Seit Jahren dümpelt die Fasnet bei uns so vor sich hin,
Die Häfler werden immer weniger, und Andere haben mit unserer Fasnet nicht viel im Sinn.
Die Strassenfasnet hat seit einiger Zeit nicht mehr viele Leute motiviert Und mancher fragt sich, warum das seit Jahren besser in der badischen Nachbarschaft funktioniert.
Ja, Ihr lieben Akteure, die sich sicher viel Mühe geben, ich kann Euch die Antwort geben… Die Straßenfasnet bei uns ist wie ein Vorspiel ohne Sex, da nützt auch kein Kobold, kein Gockel, keine Hex.
Erst wird man in Stimmung gebracht mit viel Tamtam und Hurra, Natürlich ist auch der Bürgermeister da. Und dann?
Frohsinn wird in der dürftigen Rathauslocation zelebriert Gewöhnungsbedürftige Musik ausprobiert, die Alten hälts fern, die Jungen haben damit nichts am Hut, aber macht nur weiter mit viel Mut.
Dabei gab es auch einmal eine andere Zeit,
Früher liebte der Häfler Geselligkeit und Zeitvertreib.
Man traf sich auf dem Rathausplatz und schunkelte sich warm
Und dann – fing die Party richtig an.
Ob im Schwanen, im W19, im Fässle, Spital, auch der Hirschen und der Schlossgarten und noch manch andere,
– das war einmal – ein Treffpunkt für die Narretei und oft genug war handgemachte Musik und Bänkellieder mit dabei. Fröhliche Maskenträger sprangen ein und stimmten auf die Fasnet ein. Heut stehen sie meistens traurig rum, was ich verstehen kann, es fehlt ja das entsprechende Publikum!
Das alles ist schon lange her Und kommt vermutlich auch nicht mehr.
Trauriges Gocklores
Christa Barke,
Friedrichshafen