Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Blaue Zone könnte im Mai in Kraft treten
Die Stadt Markdorf will mit der Regelung Dauerparker aus der Innenstadt verdrängen
MARKDORF - Eine blaue Zone für Kurzzeitparken in Markdorf: Seit Jahren wird darüber diskutiert, vergangenen November hat der Gemeinderat sie beschlossen und im Lauf des Frühjahrs soll sie kommen. Derzeit laufen die Vorbereitungen, wie Jürgen Hess vom Ordnungsamt sagt. Nach dem Gemeinderatsbeschluss im November 2017 trägt die Stadtverwaltung noch die notwendigen Unterlagen zusammen.
„Vor Kurzem hatten wir eine Besprechung mit dem Stadtbauamt, in der es um die künftige Beschilderung ging“, sagt er. Im nächsten Schritt beantrage die Stadtverwaltung die blaue Zone bei der Straßenverkehrsbehörde des Landratsamts in Friedrichshafen. Er rechnet damit, dass die Genehmigung dann relativ rasch erfolgt. Einen konkreten Zeitplan gibt es nicht, aber im Mai könnte es soweit sein, vermutet Hess. Den genauen Termin will die Stadtverwaltung zu gegebener Zeit veröffentlichen.
Parken soll in Markdorf zwar kostenlos bleiben, doch innerhalb der blauen Zone hat der Gemeinderat eine Höchstparkdauer von zwei Stunden festgelegt. Die Regelung wird von montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und Samstags von 8 bis 13 Uhr gelten. In die Kurzzeitparkzone werden der Bereich um den Marktplatz, der Parkplatz am Stadtgraben hinterm Schwanenstüble, die Hauptstraße, die Biberacherhofstraße aufgenommen. Hinzu zählen außerdem die städtischen Parkhäuser in der Poststraße und am Bischofsschloss. „Dort wird aber jeweils nur ein Parkdeck in die blaue Zone aufgenommen“, sagt Hess. „Für die übrigen Parkplätze gilt dann auch weiterhin keine Höchstparkdauer.“
Proma und Edeka machen mit
Die blaue Zone soll aber nicht nur für Parkplätze gelten, die in öffentlicher Hand sind. Auch die Verwaltung des Einkaufszentrums Proma hat für ihr Parkhaus die Aufnahme in die Kurzzeitparkzone beantragt, ebenso der Eigentümer des Parkhauses in der Biberacherhofstraße. Auch der Edeka will seinen Parkplatz in die Kurzzeitparkzone integrieren. Parken ohne zeitliche Begrenzung ist künftig noch an der Stadthalle, am Bahnhof und an der Weinsteige möglich.
Ziel ist, vor allem Dauerparker aus der Innenstadt zu verdrängen. „Die Regelung soll gewährleisten, dass die Kunden des Einzelhandels und diejenigen, die Dienstleistungen in der Innenstadt in Anspruch nehmen wollen, einen Parkplatz finden“, sagt Hess. Bisher werden viele Parkplätze von Dauerparkern genutzt. Zum einen vermutet die Stadtverwaltung, dass Anwohner öffentliche Parkplätze nutzen, die kein Geld für die Miete eines Stellplatzes ausgeben wollen. Andererseits würden viele Beschäftige, die in Markdorf arbeiten, ihre Autos ganztägig in der Innenstadt abstellen.
Wie ein Ingenieurbüro berechnet hat, wird die Einführung der blauen Zone etwa 125 Dauerparker verdrängen. „Man muss damit rechnen, dass sie teilweise in angrenzende Straßen ausweichen“, sagt Hess. Dies wolle die Verwaltung beobachten und bei Bedarf reagieren. Fest steht, dass die neue Regelung nach ihrer Einführung auch vom Ordnungsamt kontrolliert wird. Die Stadtverwaltung beschäftigt zwei Halbtagskräfte, die hauptsächlich für den ruhenden Verkehr zuständig sind. „In der Anfangsphase werden wir moderater kontrollieren, weil Fahrer und Bürger sich erst noch an die neue Regelung gewöhnen müssen“, sagt Hess. Später sollen die Kontrollen in gewöhnlichem Ausmaß stattfinden. „Außerdem hoffen wir, dass mehr Leute auf öffentliche Verkehrsmittel oder ihr Fahrrad umsteigen“, sagt er.
„In der Anfangsphase werden wir moderater kontrollieren.“Jürgen Hess Leiter des Ordnungsamts