Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Bäcker legen Zwischenprüfung ab
Unter den 16 Bäckerlehrlingen an der Gewerblichen Schule sind auch elf Flüchtlinge
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - 16 Bäckerlehrlinge haben an der Gewerblichen Schule in Weingarten ihre Zwischenprüfung abgelegt. Unter ihnen sind auch elf Flüchtlinge, die vor zwei Jahren in einem Pilotprojekt ihre Ausbildung begonnen haben, berichtet die Agentur für Arbeit.
„Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden“, sagt Gerold Heinzelmann, Prüfungsvorsitzender für die Landkreise Ravensburg, Biberach und den Bodenseekreis. „In erster Linie achten wir darauf, ob die handwerklichen Fähigkeiten beherrscht werden“, erklärt der Bäckermeister aus Wolfegg. „Darüber hinaus spielen Hygienevorschriften, Waren- und Backkunde sowie ein gut geführtes Berichtsheft eine wichtige Rolle.“Bei der Zwischenprüfung mussten unter anderem Brezeln, Hefezopf und Gebäck mit Füllung hergestellt werden. „Wir wollen sehen, wie die Lehrlinge die Vorgaben und Rezepte umsetzen. Danach prüfen wir, ob das Backwerk alle Kriterien erfüllt“, so Heinzelmann. „Für alle Prüflinge gelten die gleichen, strengen Regeln, egal ob Flüchtling oder Oberschwabe“, betont er.
Da sich die Öfen und Arbeitsgeräte von den im Betrieb verwendeten unterscheiden, sind die Prüfungsbedingungen für alle gleich. Somit komme dem Beherrschen des Handwerks eine umso größere Bedeutung zu, betont Heinzelmann. „Wenn alle Lehrlinge die gezeigten Leistungen bis zum Ende der Lehre durchhalten, werden wir schon bald gut ausgebildete Bäckergesellen in der Region haben.“
Das Bäckerprojekt für geflüchtete Menschen wurde 2016 auf Initiative der Bäckermeister Gerold Heinzelmanns aus Wolfegg und Hannes Weber auf Friedrichshafen ins Leben gerufen. Mit Unterstützung der Agentur für Arbeit, den zuständigen Jobcentern, Kreishandwerkerschaften und der Handwerkskammer.