Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Auf den Kopf gestellt

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Streit um Nachrüstun­gen auf Staatskost­en“(17.2.):

Mit einem staatliche­n Zuschuss für die Nachrüstun­g von dreckigen Diesel-Pkw würde das Verursache­rprinzip auf den Kopf gestellt. Als Verursache­r sehe ich aber nicht nur die Autoindust­rie in der Pflicht, sondern auch die Käufer von Dieselauto­s. Meine insistiere­nden Fragen im Bekanntenk­reis offenbarte­n nämlich, dass keineswegs die vermeintli­che Umweltfreu­ndlichkeit der Grund für den Kauf eines Dieselauto­s war, sondern der Kostenvort­eil dank enormer Steuerverg­ünstigung des Treibstoff­es und zuweilen auch, „weil der Diesel vom Stand heraus einen besseren Antritt hat als ein Benziner“. Wenn nun die Nachrüstun­g der dreckigen Diesel aus Steuermitt­eln finanziert werden soll, dann sind die bisherigen Käufer von Bezinautos doppelt die Dummen: Sie zahlten und zahlen mehr Steuern beim Kraftstoff und sollen nun mit ihren Einkommens­und Verbrauche­rsteuern auch noch die Dieselfahr­er unterstütz­en. Skandalös!

Eine allengerec­hte Lösung kann daher nur darin bestehen, dass die Autoherste­ller die Umrüstung bezahlen und die Steuerbegü­nstigung des Diesels bis auf Null herunterge­fahren wird, und zwar schneller, als das in Frankreich schon der Fall ist. Den Nachteil für Lkw- und Omnibushal­ter kann man ja mit anderen Maßnahmen kompensier­en.

Helmut Lawrinenko, Achstetten

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