Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Börsengang für Siemens-Tochter
Erwartete Einnahmen von mehreren Milliarden Euro
MÜNCHEN (dpa) - Der Elektrokonzern Siemens hat offiziell den Startschuss für den Börsengang seiner Medizintechniktochter Healthineers gegeben. Das Unternehmen veröffentlichte am Montag die sogenannte „Intention to Float“, mit der die feste Absicht kundgetan wird, Anteile an die Börse zu bringen. Der milliardenschwere Börsengang könnte so noch im März über die Bühne gehen. Voraussetzung ist, dass das Kapitalmarktumfeld mitspielt.
Mit erwarteten Einnahmen von mehreren Milliarden Euro wäre der Börsengang einer der größten der vergangenen Jahre in Deutschland. Analysten trauen Healthineers einen Marktwert von 30 bis 40 Milliarden Euro zu. Dies könnte Erlöse von sechs bis 10 Milliarden für Siemens bedeuten. „Siemens Healthineers ist jetzt bereit für sein Börsendebüt“, sagte Michael Sen, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Siemens Healthineers und Vorstandsmitglied bei der Mutter. Durch die Börsennotierung verspricht sich Healthineers mehr Flexibilität sowie mehr Möglichkeiten zur Finanzierung von Investitionen. Siemens bekräftigte, Mehrheitsaktionär zu bleiben und die Tochter langfristig unterstützen zu wollen.
Die Aktien sollen mittels einer Zweitplatzierung aus dem Bestand von Siemens kommen, teilte der Konzern mit. Das bedeutet, dass es keine neuen Aktien geben wird. Bei einer Zweitplatzierung fließt der Erlös in der Regel dem Altaktionär – in diesem Falle Siemens – zu. Der Konzern will einen bedeutenden Minderheitsanteil abgeben. Früheren Annahmen zufolge sollen es 15 bis 25 Prozent sein. Siemens Healthineers kam im vergangenen Geschäftsjahr auf einen Umsatz von 13,8 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von knapp 2,5 Milliarden Euro (Gewinnspanne: 18,1 Prozent).