Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Grüne wollen Fußgänger nicht länger warten lassen
Bündnis 90/Die Grünen wünscht Teilnahme am Fußverkehrscheck
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Im Technischen Ausschuss geht es heute Abend einmal mehr ums Thema Verkehr, diesmal um den Fußverkehr. Bündnis 90/Die Grünen hatten mit der SPD vor drei Monaten einen Antrag auf Teilnahme am Fußverkehrscheck 2018 gestellt.
Das Landesverkehrsministerium ruft Städte und Gemeinden seit vier Jahren auf, sich für den FußverkehrsCheck zu bewerben. Darin bewerten Bürger, Politik und Verwaltung die Situation des Fußverkehrs vor Ort. Mit Begleitung eines Fachbüros werden die Stärken und Schwächen im örtlichen Fußverkehr analysiert und Vorschläge erarbeitet, wie die Wege zu Fuß künftig attraktiver und sicherer gestaltet werden können. Für die Stadt entstünden keine Kosten - den Fußverkehrscheck zahle das Land, fasst die Häfler Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in einer Presseerklärung zusammen. Das Argument, der Verwaltung fehle das nötige Personal, könne Stadtrat Gerhard Leiprecht nicht nachvollziehen, heißt es weiter. Die SPD habe wiederholt einen Mobilitätsbeauftragten gefordert. Das sei jedes Mal mit der Begründung abgelehnt worden, das Thema sei bei den vorhandenen Mitarbeitern gut aufgehoben.
Städt hätte vorarbeiten können
Nun werde eine Bewerbung auch deshalb von der Stadtverwaltung abgelehnt, weil im Antrag die ausgewählten Quartiere beschrieben wer„Maßnahmen den müssten. Gerade im Zuge des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts ISEK hätte die Stadt bereits Vorarbeit leisten können und entsprechende Quartiere auswählen können, schreiben die Grünen. Sie gehen davon aus, dass die Stadtplaner Friedrichshafen gut genug kennen, um mindestens ein Quartier benennen zu können. Die Innenstadt im Karree zwischen Olga-, Kepler- und Riedleparkstraße böte sich für ein Projekt geradezu an, sind sich die Grünen einig.
Check ergänzt VEP „ideal“
Die Erklärung der Stadtverwaltung, man wolle erst den Verkehrsentwicklungsplan zum Abschluss bringen, zieht aus grüner Sicht ebenfalls nicht. zur Förderung des Fußverkehrs greifen in der Regel nur moderat in den motorisierten Verkehr ein. Deshalb sehen wir die Bewerbung für einen Fußverkehrscheck des Landes als ideale Ergänzung zum VEP“, findet Stadträtin Stephanie Glatthaar.
„Wir brauchen ein Fußverkehrskonzept, aus dem sich ein verbindlicher Maßnahmenkatalog ergibt“, sagt Leiprecht. Der entsprechende Haushaltsantrag sei leider in die Warteschleife geschickt worden. „Die enorme Resonanz auf unsere Veranstaltung zum Fußverkehr hat gezeigt, wie wichtig das Thema für die Bevölkerung ist“, sind sich die Grünen einig. „Wir wollen die Fußgänger nicht länger warten lassen.“