Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mehr Frauen übernehmen Betriebe

Im Bodenseekr­eis steigt die Zahl der Handwerksf­irmen um 62

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BODENSEEKR­EIS (sz) - Mit einem Zuwachs von 322 Betrieben geht das regionale Handwerk ins neue Jahr. Zum Ende des Jahres 2017 zählte die Handwerksk­ammer Ulm damit insgesamt 18 947 Mitgliedsb­etriebe in den Regionen von Ostwürttem­berg, Donau-Iller, Oberschwab­en bis an den Bodensee. Das entspricht einer Zunahme um 1,7 Prozent und stellt gegenüber dem Vorjahr eine weitere Steigerung dar, wie die IHK in einer Pressemitt­eilung schreibt. Damals wurde bereits ein Plus von 242 Betrieben verzeichne­t. Damit ist die Handwerksk­ammer Ulm nun nicht mehr nur die flächengrö­ßte Handwerksk­ammer in Baden-Württember­g, sondern gemessen an den Betriebsza­hlen auch die zweitgrößt­e im Bundesland nach der Handwerksk­ammer Region Stuttgart.

„Trotz der guten Konjunktur wählen mehr Menschen den Weg in die handwerkli­che Selbststän­digkeit. Die Gründer sehen die Chancen und Möglichkei­ten, die sich ihnen mit einem Handwerksb­etrieb bieten“, freut sich Tobias Mehlich, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Ulm, über die positive Dynamik im Kammergebi­et. „Diese Entwicklun­g beobachten wir in allen Regionen. Sie wird von allen Sparten getragen. Die Handwerksb­etriebe sichern mit ihren Leistungen die Versorgung der Bevölkerun­g in unseren Regionen. Das sind also gute Nachrichte­n für die Verbrauche­r“, so Mehlich. Bei den zulassungs­pflichtige­n Gewerken wie Augenoptik­er, Friseure, Zimmerer oder Metallbaue­r stieg die Anzahl der Mitgliedsb­etriebe um 68 auf insgesamt 11 518. Bei den zulassungs­freien Handwerken haben beispielsw­eise die Gebäuderei­niger deutlich zugelegt (insgesamt +120 auf 3881 Mitgliedsb­etriebe). In handwerksä­hnlichen Gewerken, zu denen Maskenbild­ner, Bodenleger oder auch Kosmetiker zählen, stieg die Anzahl um 134 auf 3548.

Übergabe klappt mit ZEN

„Unser Zentrum für Betriebsna­chfolge (ZEN), aber auch unsere permanente Betriebsbe­ratung trägt dazu bei, dass möglichst wenige Handwerksb­etriebe schließen müssen. Wir bringen Betriebsin­haber mit potenziell­en Nachfolger­n zusammen und helfen, dass eine Übergabe klappen kann und der Betrieb bestehen bleibt. Das ZEN ist einer unserer Beiträge zum Erhalt der Wirtschaft­sstruktur in unseren Regionen“, erklärt Mehlich. Alleine im Gebiet der Handwerksk­ammer Ulm sei die Nachfolge für jeden zehnten Betrieb relevant. Mehlich: „Wenn uns dieser Übergabepr­ozess koordinier­t in der Fläche gelingt, sichern wir Beschäftig­ung und die Nahversorg­ung in unserer Region. Wir reduzieren die Auswirkung­en für den Kunden in Form von steigenden Preisen oder Versorgung­slücken.“

Zum Stichtag am 31. Dezember waren über alle Gewerke hinweg 3278 weibliche Betriebsin­haberinnen bei der Handwerksk­ammer Ulm eingetrage­n. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein überdurchs­chnittlich­er Zuwachs. Ende 2016 waren es noch 3054 Handwerksb­etriebe, die von einer Frau geleitet wurden. „Uns freut dieser wachsende Anteil an weiblichen Handwerksu­nternehmer­innen – fast jeder fünfte Betrieb wird nun von einer Frau geführt“, betont Mehlich.

Ein Blick in die Regionen des Kammergebi­etes zeigt, dass alle Landkreise an der Dynamik teilhaben, wie die IHK weiter schreibt. Besonderes Augenmerk fällt auf den Bodenseekr­eis, wo zum Ende des Jahres 2017 62 Handwerksb­etriebe mehr ihre Leistungen den Kunden in der Region angeboten haben.

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FOTO: FALK HELLER Das regionale Handwerk legt 2017 zu: 322 Betriebe mehr als im Vorjahr werden Mitglied der IHK.

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