Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Olympiasplitter
Ein Brasilianer unter Skispringern: Einen kleinen Anteil an den drei Medaillen der deutschen Skispringer hat auch Ex-Fußball-Profi Giovane Elber (Foto: dpa). Der Brasilianer hielt wenige Wochen vor Olympia einen Motivationsvortrag vor den deutschen Athleten, berichtet die „Bild“Zeitung. „Er ist eine Inspiration. Er hat nicht nur von Erfolgen erzählt, sondern auch über Niederlagen gesprochen“, wird Normalschanzen-Olympiasieger
Andreas Wellinger zitiert. Unter anderem soll Elber den Skispringern vom Champions-League-Finale 1999 des FC Bayern gegen Manchester United erzählt haben, das die Münchner in der Nachspielzeit verloren. Wellinger: „Er hat darüber gesprochen, was man gemeinsam alles erreichen kann und wie wichtig Teamspirit ist. Ob er allerdings wusste, wer wir sind, weiß ich nicht. Er hat mich zwar mit Andreas angesprochen, aber es kann auch sein, dass er einfach nur extrem gut vorbereitet war.“
Kampf mit dem Kleid: Die zweimalige Eistanz-Weltmeisterin Gabriella Papadakis erlebte im Kurzprogramm ihren ganz persönlichen Alptraum. Zu Beginn des Vortrags „Shape of You“von Ed Sheeran löste sich ihr Kostüm im Nacken und gab später kurz eine Brust frei. „Ich habe es sofort gespürt und nur gebetet“, sagte die 22-jährige und war den Tränen nah. „Es war, als würde der schlimmste Alptraum bei Olympia passieren“, sagte die Französin und kämpfte mehr um ihr Kleid als um die Elemente mit Partner Guillaume Cizeron. Das ENTSCHEIDUNGEN: BOB Männer, Zweier: Gold: Missgeschick war live im internationalen TV zu sehen, der US-Sender NBC versicherte aber, alle Wiederholungen so zu bearbeiten, dass die freizügige Einstellung nicht mehr zu sehen ist.
Vonn weint: Lindsey Vonn fährt in Pyeongchang ihre wohl letzten Olympischen Spiele, nach der verpassten Teilnahme in Sotschi vor vier Jahren ist sie dieser Tage deswegen ohnehin schon sehr emotional. Am Montag stand der US-Skistar dann nach dem Training auch im Zielbereich und weinte – allerdings aus einem anderen Grund. Journalisten der norwegischen Zeitung „Aftenposten“hatten ihr ein Video ihrer Verwandten dort gezeigt, Vonns Vorfahren kommen aus Norwegen. Die Bilder und Botschaften berührten die 33-Jährige so sehr, dass ihr die Tränen kamen. Besucht hat sie die Heimat ihrer Ahnen als Touristin aber noch nie. „Ich werde da hingehen, wenn ich mit meiner Karriere fertig bin“, sagte sie in Südkorea.
Schempp-Mania: Simon Schempp war nach seiner dramatischen Foto-FinishNiederlage im Biathlon-Massenstart ein gefragter Mann. Vor allem bei den weiblichen Südkoreanerinnen brach die „Schempp-Mania“aus. Einige Volunteers im Pressezentrum umringten den Silbermedaillengewinner nach Ende der Presserunde und strahlten ihn an. Zuvor hatten sie mit Heike Gruner, deutsche Journalistin und im Alpensia Biathlon-Center die Mixed-Zone-Supervisorin, zehn Minuten geübt, herzlichen Glückwunsch auf Deutsch zu sagen. Das klappte. Aber „Du siehst gut aus“brachten sie dann vor lauter Aufregung nicht mehr heraus. Und bekamen aber natürlich trotzdem ihr Foto mit Schempp.