Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Schüler diskutieren mit Politikern über Bildung
Der Gemeinschaftskundekurs der Abiturienten des Graf-Zeppelin-Gymnasiums organisiert einen politischen Vormittag
FRIEDRICHSHAFEN - Die Schüler am Graf-Zeppelin-Gymnasium sollen sich ihre eigene Meinung über Parteien und deren Politik bilden. Deshalb hatten die Abiturienten des Gemeinschaftskundekurs die Aufgabe, eine Podiumsdiskussion mit Politikern zu organisieren. All ihre Fragen konnten die beiden Moderatoren, die Schüler Jan Sternagel und Stephanie Lauer, am Freitagmorgen dabei aber nicht loswerden.
Roberto Salerno (Linke), Martin Hahn (Grüne), Leon Hahn (SPD), Norbert Lins (CDU) und Christian Steffen-Stiehl (FDP) nahmen an der Podiumsdiskussion teil. Die AfD war auch eingeladen, sagte aber im Vorfeld ab. Im Fokus standen die Themen Partizipation, Bildung und Europa. Die beiden Abiturienten starteten die Rund mit dem Thema Partizipation. Stephanie Lauer fragte sie, ob es in ihrem Sinne sei, das Alter für die Wahlberechtigung herunterzuheben. In dieser Frage waren sich die Politiker einig: Alle befürworteten die Idee. In anderen Punkten waren die Meinungen dagegen gespalten – wie beim Thema Bildung unter anderem beim Thema Schulformen. „Wir sind von der Gemeinschaftsschule mit Oberstufe überzeugt“, sagte Salerno. Die CDU vertrete dabei das Gegenteil, sagte Lins. „Jeder muss seiner Neigung nach gefördert werden“, sagte er. Steffen-Stiehl betonte daraufhin, dass digitale Schulfächer an den Schulen gebraucht werden. Und auch Leon Hahn war dieser Auffassung. „Es kann nicht sein, dass ihr euren Lehrern die Technik erklärt“, sagte er und bekam dafür Applaus von den Schülern. Einen kurzen Exkurs gönnten sich die Politiker beim Thema Glyphosat, bei dem auf dem Podium am intensivsten diskutiert wurde.
Moderatoren sind zufrieden
„Für uns war es nicht immer leicht die Politiker zu unterbrechen“, sagte Jan Sternagel nach der Diskussion. Er und seine Co-Moderatorin waren trotzdem sehr zufrieden. „Alle Politiker waren sehr zuvorkommend. Auch dabei uns eine Antwort zu mailen, ob sie kommen können“, sagte er. „Es war allerdings schade, dass wir mit unseren Fragen nicht durchgekommen sind“, sagte Stephanie. Ihre Fragen haben die Abiturienten im Kurs gemeinsam mit ihren Klassenkameraden entwickelt.
Eineinhalb Stunden dauerte die Diskussion, bei der die Schüler am Ende die Möglichkeit hatten selbst Fragen an die Gäste zu stellen. Diese Chance nutzten die Jungen und Mädchen eher verhalten. Sie wollten aber wissen, wie sehr ihre Altersgenossen in Parteien aktiv sind. „Bringt euch ein, das ist auch eure Verantwortung“, sagte Leon Hahn.
Der politische Vormittag fand zum vierten Mal am dem Gymnasium statt. „Wir halten diese Veranstaltung für die beste Möglichkeit den jungen Erwachsenen, die Chance zu geben, sich selbst eine persönliche politische Meinung zu bilden“, sagte Schulleiter Hermann Dollak. Im Anschluss an die Diskussion informierten sich die Schüler an den Infoständen der Parteien.