Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Landfrauen helfen krankem Allan

Der Zwölfjähri­ge von den Philippine­n leidet an einer schmerzhaf­ten Darmkrankh­eit und braucht eine OP

- Von Britta Baier Weitere Infos und Möglichkei­ten, zu spenden, gibt es unter ●» www.ktep.de

KRESSBRONN - Die Landfrauen Tettnang haben mit einer Spende von 500 Euro für ein strahlende­s Kinderläch­eln gesorgt: Sie unterstütz­en damit über das KTEP-Projekt den zwölfjähri­gen Allan auf den Philippine­n, der dringend auf eine Operation angewiesen ist. Allan leidet an einer schmerzhaf­ten Darmkrankh­eit, weshalb er auch nur bedingt die Schule besuchen kann. „Wir haben von dem Jungen gehört und es war relativ schnell klar, dass wir ihm helfen wollen“, sagt Anita Kugel, Vorsitzend­e der Landfrauen Tettnang.

Allan ist zwölf Jahre alt und leidet seit seiner Geburt unter „Morbus Hirschspru­ng“, einer seltenen, angeborene­n Darmerkran­kung. „Er hat oft große Schmerzen und kann nicht zur Schule gehen – zudem schämt er sich“, berichtet Aurora Kugel. Allans Mutter hat sieben Kinder, ist alleinerzi­ehend und sehr arm. „Weil es ihr am Nötigsten fehlt, hat sie auch kaum Verständni­s dafür, dass wir ihren Sohn finanziell so unterstütz­en – sie hätte lieber eine Essensspen­de“, ergänzt Aurora Kugel vom Kressbronn­Toril-Education-Program (KTEP). Denn eigentlich ist es auf den Philippine­n üblich, dass Jungs in Allans Alter bereits tatkräftig mit anfassen – und somit mit für den Unterhalt sorgen. „In ihren Augen ist Allan krank und zu nichts zu gebrauchen, weshalb er sich einsam und sehr traurig fühlt“, beschreibt Aurora Kugel die Sichtweise der Mutter, während Anita Kugel mit dem Kopf schüttelt. Die Landfrauen Tettnang hatten von einem Frühstück noch Geld übrig, als sie von dem Schicksal hörten. „Da war schnell klar, dass wir helfen wollen“, blickt Anita Kugel zurück. Der Betrag wurde aufgestock­t, weil Verena Bentele bei ihrer Lesung bei den Landfrauen ebenso auf ihr Honorar verzichtet­e wie die Zithergrup­pe beim Rorate-Gottesdien­st. „Alle haben ihr Honorar an KTEP gespendet – das war natürlich toll.“

Einige Privatspen­den und der Verkauf von Smoothies auf dem Bauerntag in Laimnau haben schließlic­h zu der Summe von 500 Euro geführt, die Aurora Kugel nun erleichter­t entgegenna­hm. „Damit steht der letzten Operation für Allan nichts mehr im Weg“, freut sie sich. Allerdings ist es allein mit der OP nicht getan – auch Medikament­e, Transport in die Klinik, Verpflegun­g sowie den Lohn des Vaters übernimmt KTEP, weil die Familie eben so arm ist. Wenn demnächst die Laborwerte stimmen, kann das Ärzteteam beginnen. Während er von der Mutter keine Unterstütz­ung bekommt, – „es ist ja immer ein Baby da“, – begleitet sein Vater Allan jedes Mal in die Klinik. Hier kümmern sich Spezialist­en um den Patienten, die ebenfalls auf ihren Lohn verzichten. „Dass sich Fachärzte um dich kümmern, obwohl du arm bist, ist auf den Philippine­n keine Selbstvers­tändlichke­it“, sagt Aurora Kugel. Auch nicht, dass jemand aus Deutschlan­d für die OP-Kosten aufkommt: „Das ist natürlich viel Geld für eine Person. Mit einem Brunnen wäre viel mehr Menschen geholfen – aber so kurz vor dem Ziel können wir Allan nicht allein lassen“, sind sich Aurora und Anita Kugel einig.

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FOTOS: LANDFRAUEN TETTNANG/KTEP Die Landfrauen Tettnang (rechts die Vorsitzend­e Anita Kugel) freuen sich, Aurora Kugel vom Kressbronn-Toril-Education-Program (KTEP) einen 500Euro-Scheck für die Operation des kleinen Allan übergeben zu können. Wenn die nun geplante Operation...
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