Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Narren ändern ihre Vereinssat­zung

Die Narrengese­llschaft Hennenschl­itter trifft sich zur Jahresbila­nz – Mitglieder bekommen Auszeichnu­ng

- Von Heidi Keller

IMMENSTAAD - Umfangreic­he Aktivitäte­n haben auch eine umfangreic­he Jahresbila­nz zur Folge: Die Narrengese­llschaft Hennenschl­itter dankte, ehrte, verabschie­dete, begrüßte und beschloss auch noch eine neue Satzung in der Generalver­sammlung am Freitagabe­nd.

Im Bürgersaal des Rathauses waren alle Stühle besetzt, als sich die große Hennenschl­itter-Familie zum Saisonabsc­hluss traf. Nach der Begrüßung durch Narrenvate­r I, Wolfgang Haas, übernahm Ehrenmitgl­ied Axel Töbel den Rückblick auf die vergangene Fasnet, vor allem mit Blick auf das, was hinter den Kulissen geschah.

Schriftfüh­rer Klaus Burkhard berichtete von den Sitzungen und Veranstalt­ungen. In der Vorschau riet er, sich den 22./23. Februar 2019 zu notieren, dann wird das Jubiläum „170 Jahre Fasnet in Immenstaad“gefeiert. Kassierer Bernd Golluschin­ski beindruckt­e mit sechsstell­igen Einnahmen und Ausgaben. Narrenvate­r Haas dankte dem Kassierer für seine großen Bemühungen. Nach ein paar Jahren roter Zahlen wegen umfangreic­her Investitio­nen sei der Überschuss jetzt notwendig. Weil David Hofstetter als Kassenprüf­er ausscheide­t, wurde Lucas Haug als Nachfolger einstimmig gewählt. Narrenvate­r II, Rüdiger Dube, informiert­e über die Überarbeit­ung der 60 Jahre alten Vereinssat­zung. Über Monate hatte sich eine Arbeitsgru­ppe mit ihrer Modernisie­rung beschäftig­t und sich rechtlich sowie vom ANR deswegen mehrfach beraten lassen. Von 13 auf 21 Paragrafen wurde die Satzung schließlic­h erweitert. Wesentlich­e Neuerungen sind die Haftungsfr­age, sodass nicht mehr die Narrenväte­r persönlich haften, sondern das Vereinsver­mögen, die Volljährig­keit als Voraussetz­ung für die aktive Mitgliedsc­haft und die Erweiterun­g des Vorstands auf vier Ämter – Narrenvate­r I und II, Schriftfüh­rer und Kassier – zusätzlich zum Elferrat. „Die Aufgaben des Vorstands werden immer vielfältig­er und aufwendige­r. So können wir das auf mehr Schultern verteilen“, erklärte Dube. Die Versammlun­g stimmte ohne Gegenstimm­en für die neue Satzung.

Neue Elferräte gewählt

Wahlleiter Reinhard König wickelte die Wahlen ab. Im Amt einstimmig bestätigt wurden Kassierer Bernd Golluschin­ski, Schriftfüh­rer Klaus Burkhard sowie die Elferräte Gerhard Schilt und Bernd Haug. Durch die Satzungsän­derung neu zum Elferrat gewählt wurde einstimmig Marco Dikreuter.

Vom Alemannisc­hen Narrenring waren Gusti Reichle und Fridolin Aierstock gekommen, um verdiente Hennenschl­itter mit Orden auszuzeich­nen. Stefan Weiß erhielt einen Hästrägero­rden. Kuno Rebstein und Timo Rosczyk wurden mit dem Ehrenhäsor­den mit Silberkran­z für ihren langjährig­en Einsatz geehrt. Timo Rosczyk musste jetzt aus berufliche­n Gründen sein Elferratsa­mt niederlege­n und wurde deshalb besonders verabschie­det.

Narren ernennen Ehrenmitgl­ied

Auch die Hennenschl­itter selbst zeichneten verdiente Mitglieder aus. Den Silberster­n-Orden erhielten Carolin Matt und Christoph Rebstein. Mit dem Goldstern-Orden für jahrzehnte­langen Einsatz geehrt wurden Bernadette Ress, Gerlinde Bosch, Bruno Rauber, Hubert Lehle und Bernd Haug. Neue Ehrenmitgl­ieder wurden ebenfalls ernannt: Hennenschl­itter, Musikant und Hexe Max Rauber sowie - seit 38 Jahren - die Betreuer und Kutscher der prunkvolle­n Hennenschl­itter-Kutsche Anita und Walter Sauter. Max Rauber verkündete gleichzeit­ig, nach 26 Jahren sein Amt als Führer des Hennenschl­ittens abzugeben: „Alles hat seine Zeit. Es war mir eine Ehre.“Für einen würdigen Nachfolger hat die Narrengese­llschaft bereits gesorgt: Alex Schmider wird in Zukunft des Schlitten ziehen. Max Sauter und Lucas Haug bedankten sich im Namen der Funkenbube­n für „die Hammer- Rückendeck­ung“der Hennenschl­itter für den „coolen Funken“und versprache­n, die Tradition zu wahren. Dabei erhofften sie sich aber auch Unterstütz­ung aus dem Rathaus für den neuen Funkenplat­z. Bürgermeis­ter Johannes Henne dankte für den „lockeren Einstieg“in sein Amt im Rahmen der Fasnet. Er habe sich dadurch sofort wohlgefühl­t, zumal er selbst von klein auf im Häs aufgewachs­en sei.

Ortsvorste­her Martin Frank reagierte mit seinem launigen Vortrag auf die „Schmähgesä­nge gegen sein geschunden­es Kippenhaus­er Volk“von „Till“Axel Töbel in der Hennensupp­e und warf ihm einen roten Strick-Fehde-Handschuh entgegen. Narrenvate­r II Rüdiger Dube schritt am Ende ans Mikrofon, um Narrenvate­r I Wolfgang Haas zum 20-jährigen Amtsjubilä­um zu gratuliere­n und ihm und seiner Gattin Cordula Haas im Namen aller Hennenschl­itter für ihr Engagement zu danken. „Ohne Hoss und Cordi wäre die Fasnet in Immenstaad nicht, was sie ist.“Die Mitglieder im Saal standen auf und applaudier­ten begeistert minutenlan­g.

Der Narrenvate­r reagierte wie immer zurückhalt­end: „Wir machen es gern. Es macht Spaß mit Euch.“Zum Schluss bedankte Haas sich beim Prinzenpaa­r Iris und Lucas, den Elferräten und den Chronisten sowie bei der Versammlun­g mit einem letzten „Narri Narro“bis zum 11.11..

 ?? Gesehen am Uferweg zwischen Immenstaad und Kirchberg von Reinhold Köfer ?? Ob dieser Angler wohl einen Angelschei­n besitzt?
Gesehen am Uferweg zwischen Immenstaad und Kirchberg von Reinhold Köfer Ob dieser Angler wohl einen Angelschei­n besitzt?
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FOTO: Neue Ehrenmitgl­ieder: von links nach rechts: NV II Rüdiger Dube, neues Ehrenmitgl­ied der Hennenschl­itten-Lenker Max Rauber, neue Ehrenmitgl­ieder Kutscher-Ehepaar Anita und Walter Sauter (Walter Sauter krank), Narrenvate­r I Wolfgang Haas.

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