Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Pampelhausen“erobert zweite Liga
Volleyballer des TSV Mimmenhausen nach 3:1 im Derby vorzeitig Meister der 3. Liga
SALEM - Mimmenhausen ist nun endgültig „Pampelhausen“. Der Volleyball-Drittligist um Spielertrainer und Ex-Nationalspieler Christian Pampel hat am Samstagabend vor etwa 850 Zuschauern den VfB Friedrichshafen 2 mit 3:1 (25:19, 20:25, 25:12, 25:22) geschlagen und ist drei Spieltage vor Saisonende Meister der 3. Liga Süd. Damit spielen die Salemer nächste Saison in der zweiten Liga.
„Genießt diesen geschichtsträchtigen Moment“, schrie Hallensprecher Klaus Diwersy kurz nach 22 Uhr ins Mikrofon. Zu diesem Zeitpunkt leuchtete ein gelb-blaues Farbenmeer von den Rängen der Sporthalle am Bildungszentrum Salem. Die allermeisten Zuschauer hatten sich erhoben, die farbigen Transparente enthüllt und freuten sich mit der Mannschaft, die wenige Minuten zuvor gleich den ersten Matchball versenkt und damit den Startschuss zur Party eingeläutet hatte. Die TSVJungs um Spielertrainer Christian Pampel, der später eine ordentliche Sektdusche einstecken musste, freuten sich wie kleine Kinder. Das Bier des Sponsors floss in Strömen.
Entscheidend für den verdienten Heimerfolg des Tabellenführers war der vierte Durchgang, der einem Kopf-an-Kopf-Rennen gleichkam und an Spannung kaum zu überbieten war. Zuvor heimste der TSV gleich den ersten Satz mit 25:19 ein. „Und der zweite (Streich) folgt sogleich ...“, freute sich Diwersy, der als langjähriger Volleyballabteilungsleiter maßgeblichen Anteil am Zustandekommen des Erfolgs hat, schon diebisch.
Doch wollte der VfB den Hausherren nicht einfach kampflos das Feld überlassen und schlug zurück. Überhastete Angriffe und andere individuelle Fehler brachten den Gegner aus dem Württembergischen nach vorne (13:11, 18:13, 21:16). Spielercoach Pampel nahm die Auszeit, doch es half nichts: Kurz nach 21 Uhr glichen die Häfler durch das 25:20 zum 1:1 nach Sätzen aus. Danach war, aus Sicht der Mimmenhausener Spieler, dann allerdings Schluss mit lustig: Über 9:5 und 13:6 zogen Pampel & Co. unwiderstehlich auf und davon, ein Angriff von Pampel, gespielt mit Auge, und ein brachialer Angriffsschlag brachten das 25:12 und die Vorentscheidung.
Mit der 2:1-Satzführung im Rücken war klar: Falls Mimmenhausen den vierten Satz gewinnt, dann wäre die Meisterschaft perfekt. Sollte jedoch die Zweite des VfB Friedrichshafen die Oberhand behalten, wäre es in den Tiebreak gegangen – die vorzeitige Aufstiegsfeier hätte vertagt werden müssen. Entsprechend couragiert und verbissen kämpften beide Teams um jeden Ball – über 4:4, 8:8 stand es zwischenzeitlich 13:13Unentschieden.
Aus 15:19 wird ein 25:22
Dann legten die Gastgeber eine scheinbare Ruhepause ein und lagen plötzlich mit 15:19 zurück, das Publikum wurde ziemlich still. Doch ein fulminanter Schlussspurt (20:20, 22:22) genügte, Klaus Diwersy hob drei Finger als Zeichen der noch fehlenden Punkte zum Sieg. Kurz vor 22 Uhr stand der erste Matchball fest, wenige Augenblicke später die Halle Kopf. Der Jubel war grenzenlos. Am 17. März, beim abschließenden Heimspiel, soll die erfolgreiche Saison „mit einer großen Abschlussparty“ausklingen, wie Diwersy im Freudentaumel den Fans versprach.