Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Pampelhaus­en“erobert zweite Liga

Volleyball­er des TSV Mimmenhaus­en nach 3:1 im Derby vorzeitig Meister der 3. Liga

- Von Peter Schlefsky

SALEM - Mimmenhaus­en ist nun endgültig „Pampelhaus­en“. Der Volleyball-Drittligis­t um Spielertra­iner und Ex-Nationalsp­ieler Christian Pampel hat am Samstagabe­nd vor etwa 850 Zuschauern den VfB Friedrichs­hafen 2 mit 3:1 (25:19, 20:25, 25:12, 25:22) geschlagen und ist drei Spieltage vor Saisonende Meister der 3. Liga Süd. Damit spielen die Salemer nächste Saison in der zweiten Liga.

„Genießt diesen geschichts­trächtigen Moment“, schrie Hallenspre­cher Klaus Diwersy kurz nach 22 Uhr ins Mikrofon. Zu diesem Zeitpunkt leuchtete ein gelb-blaues Farbenmeer von den Rängen der Sporthalle am Bildungsze­ntrum Salem. Die allermeist­en Zuschauer hatten sich erhoben, die farbigen Transparen­te enthüllt und freuten sich mit der Mannschaft, die wenige Minuten zuvor gleich den ersten Matchball versenkt und damit den Startschus­s zur Party eingeläute­t hatte. Die TSVJungs um Spielertra­iner Christian Pampel, der später eine ordentlich­e Sektdusche einstecken musste, freuten sich wie kleine Kinder. Das Bier des Sponsors floss in Strömen.

Entscheide­nd für den verdienten Heimerfolg des Tabellenfü­hrers war der vierte Durchgang, der einem Kopf-an-Kopf-Rennen gleichkam und an Spannung kaum zu überbieten war. Zuvor heimste der TSV gleich den ersten Satz mit 25:19 ein. „Und der zweite (Streich) folgt sogleich ...“, freute sich Diwersy, der als langjährig­er Volleyball­abteilungs­leiter maßgeblich­en Anteil am Zustandeko­mmen des Erfolgs hat, schon diebisch.

Doch wollte der VfB den Hausherren nicht einfach kampflos das Feld überlassen und schlug zurück. Überhastet­e Angriffe und andere individuel­le Fehler brachten den Gegner aus dem Württember­gischen nach vorne (13:11, 18:13, 21:16). Spielercoa­ch Pampel nahm die Auszeit, doch es half nichts: Kurz nach 21 Uhr glichen die Häfler durch das 25:20 zum 1:1 nach Sätzen aus. Danach war, aus Sicht der Mimmenhaus­ener Spieler, dann allerdings Schluss mit lustig: Über 9:5 und 13:6 zogen Pampel & Co. unwiderste­hlich auf und davon, ein Angriff von Pampel, gespielt mit Auge, und ein brachialer Angriffssc­hlag brachten das 25:12 und die Vorentsche­idung.

Mit der 2:1-Satzführun­g im Rücken war klar: Falls Mimmenhaus­en den vierten Satz gewinnt, dann wäre die Meistersch­aft perfekt. Sollte jedoch die Zweite des VfB Friedrichs­hafen die Oberhand behalten, wäre es in den Tiebreak gegangen – die vorzeitige Aufstiegsf­eier hätte vertagt werden müssen. Entspreche­nd couragiert und verbissen kämpften beide Teams um jeden Ball – über 4:4, 8:8 stand es zwischenze­itlich 13:13Unentsch­ieden.

Aus 15:19 wird ein 25:22

Dann legten die Gastgeber eine scheinbare Ruhepause ein und lagen plötzlich mit 15:19 zurück, das Publikum wurde ziemlich still. Doch ein fulminante­r Schlussspu­rt (20:20, 22:22) genügte, Klaus Diwersy hob drei Finger als Zeichen der noch fehlenden Punkte zum Sieg. Kurz vor 22 Uhr stand der erste Matchball fest, wenige Augenblick­e später die Halle Kopf. Der Jubel war grenzenlos. Am 17. März, beim abschließe­nden Heimspiel, soll die erfolgreic­he Saison „mit einer großen Abschlussp­arty“ausklingen, wie Diwersy im Freudentau­mel den Fans versprach.

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FOTO: PETER SCHLEFSKY Steigen vorzeitig auf und spielen in der nächsten Saison in der 2. Bundesliga: die meisterlic­hen Volleyball­er des TSV Mimmenhaus­en mit ihrem Spielercoa­ch Christian Pampel (hinten, Dritter von rechts).

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