Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Lichtjahre zwischen Generationen
In unserer Redaktion lösen so manche Themen hitzige Diskussionen unter den Kollegen aus. Wer dabei jetzt an gebildete Journalisten denkt, die sich auf hohem Niveau wohlüberlegte Argumente um die Ohren hauen, ist von der Realität allerdings weit entfernt. Der Artikel über das fliegende Helferlein Cimon, der von Airbus entwickelt wurde und dem Astronauten Alexander Gerst im All helfen soll, war so ein Auslöser. Schon als ich morgens ankündigte, worum es in dem Artikel gehen wird, wurden die Augen einiger Kollegen immer größer. Ein fliegendes Gehirn, das im Weltall den Menschen hilft? Das ist ja wie bei Captain Future! Begeisterungsstürme brachen aus und es bahnten sich Diskussionen an, welche Folge wohl die beste sei. Ich stand etwas verwirrt in der Mitte. Für alle, die genauso wenig wissen wie ich, worum es dabei eigentlich geht: Captain Future ist eine Serie, in der ein mutiger Superheld in der Zukunft Probleme im Weltraum löst. Die Serie erschien ursprünglich schon im Jahre 1940, wurde allerdings durch eine Anime-Fassung Anfang der 80er-Jahre erst so richtig bekannt. Ich, 1994 geboren, hatte noch nie davon gehört. Also dachte ich mir, wenn die Kollegen so begeistert davon sind, schaue ich mir das mal genauer an. Nach einem epischen Intro und permanenter, fancy Musik im Hintergrund war mir klar: Meine Kollegen sind alt.