Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Galerie Lutze zeigt „Gerhard Richter: Painting“
Ein Filmteam hat den Künstler drei Jahre lang beobachtet – Bernd Lutze spricht von einem „erstaunlichen Film“
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Als erste Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Gerhard Richter: Editionen 1966 – 2015“wird in der Galerie Lutze, Zeppelinstraße 7, am heutigen Mittwoch, 28. Februar, um 20 Uhr der Film „Gerhard Richter: Painting“aus dem Jahr 2011 gezeigt. Buch und Regie des 97-minütigen Filmes lagen in den Händen von Corinna Belz, die bereits 2007 den Film „Gerhard Richter: Das Kölner Domfenster“herausgebracht hat, wie Galerist Bernd Lutze mitteilt.
Der öffentlichkeitsscheue Maler Richter hatte damals nach 20 Jahren Ablehnung erstmals wieder einem Filmprojekt zugestimmt. „Über Malerei zu reden, hat keinen Sinn“, hat Richter schon 1965 gesagt und auch später oft wiederholt. Corinna Belz war deshalb klar, dass ein Film über einen Maler vom Malen handeln muss. Was sie deshalb am meisten interessierte, war die Arbeit im Atelier zu zeigen. „Malen ist sowieso eine heimliche Angelegenheit.“sagte Richter zu Beginn der Dreharbeiten. Das Problem war deshalb, ob er die Gegenwart eines Filmteams über Wochen und Monate aushalten würde. Der Film, für den der Maler über drei Jahre beobachtet wurde, lässt den Zuschauer teilhaben an dem künstlerischen Prozess von Machen, Betrachten, Urteilen, Zerstören, Machen, Warten, Zeigen.
Hauptdrehzeit war zwischen April und September 2009. Zu dieser Zeit entstanden die Bilder für eine Ausstellung, die wenige Monate später in der Marian Goodman Gallery in New York gezeigt wurden.
Es sei „ein erstaunlicher, intimer Film, bei dem es nicht verwundert, dass er nach seiner Fertigstellung den Weg in die Kinos fand“, schreibt Bernd Lutze. Der Eintritt ist frei.
Die Galerie ist mittwochs bis freitags von 14 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.