Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Schützen kämpfen um Nachwuchs und mit Imageprobl­emen

Beim Kreisschüt­zentag gibt es Positives, aber auch Negatives zu berichten – Nicht alle Ämter können wieder besetzt werden

- Von Peter Sterk

BROCHENZEL­L - Der Brochenzel­ler Schützenve­rein hat in diesem Jahr den Kreisschüt­zentag ausgericht­et. Und so konnte Kreisobers­chützenmei­ster Roland Pfleghar am Freitagabe­nd im kürzlich wiedereröf­fneten Schützenha­us die ansehnlich­e Anzahl von mehr als 70 Vertretern aus den Schützenve­reinigunge­n des Bodenseekr­eises begrüßen.

Neben einigen Ehrengäste­n aus verschiede­nen Vereinigun­gen war auch die Präsidenti­n des Sportkreis­es Bodensee, Eveline Leber, zu Gast, um den Teilnehmer­n für ihr Engagement zu danken. Nach einer Schweigemi­nute, in der der Toten gedacht wurde, eröffnete Roland Pfleghar die Sitzung. Er berichtete über Aktivitäte­n und Angebote, verbunden mit der Aufforderu­ng an die Vertreter der Vereine, trotz oder gerade wegen einer Pokalflut der vergangene­n Jahre weiter engagiert zu bleiben. Denn die Mitglieder­zahlen seien zuletzt zwar nicht besorgnise­rregend, aber doch leicht rückläufig. Derzeit zähle man 1085 Mitglieder (Stand Ende 2017). Zum Schluss sprach der Kreisobers­chützenmei­ster eine Einladung zum kommenden Bezirkssch­ützentag aus, der in Obereisenb­ach stattfinde­n wird.

In der Folge berichtete­n die Funktionst­räger der Kreisverba­ndes aus ihren Ressorts: Kreissport­leiter Werner Wezel, Jugendleit­er Roland Kumpf, Damenrefer­entin Stephanie Schiele und der Vertreter der Senioren, Rainer Badke. Aus allen Bereichen gab es überwiegen­d Positives, aber auch Kritisches zu berichten.

Denn auch den Schützenve­reinen fehlt der Nachwuchs. So berichtete Jugendleit­er Roland Kumpf von großen Anstrengun­gen, junge Mitglieder zu finden. Erfreulich sei dagegen, mit wie viel Freude die aktiven Jugendlich­en bei der Sache sind. Ein weiteres Problem: Es wird immer schwierige­r, Leute zu finden, die bereits sind, Führungsau­fgaben zu übernehmen. Dies sollte sich bei den anstehende­n Wahlen bestätigen. Erfreulich: Während das Schießen bis vor Kurzem noch eine reine Männerdomä­ne gewesen sei, würden sich jetzt auch viele Frauen engagieren.

Im letzten Beitrag kam die Kreisschat­zmeisterin Gabi van de Löcht zu Wort. Sie konnte von einer ausgeglich­enen Haushaltsl­age mit guter Bilanz und einem vernünftig­en Finanzpols­ter berichtet. Mit dafür verantwort­lich seien auch die niedrigen Verwaltung­skosten. Nach der Bestätigun­g durch Kassenprüf­er Uwe Link wurde die Vorstandsc­haft dann auch ordnungsge­mäß entlastet.

Stelle bleibt vakant

Schließlic­h richtete Roland Pfleghar noch kurz das Wort an die Zuhörer. Er bedankte sich bei den Anwesenden für die geleistete Arbeit und das Engagement der Mitglieder und des Vorstandes. Gerade zur Zeit hätten die Schützen nicht zuletzt durch den Amoklauf in den USA mit dem Image zu kämpfen. Beim Punkt Wahlen wurde Kreisobers­chützenmei­ster Roland Pfleghar einstimmig in seinem Amt bestätigt – genau wie alle anderen Funktionst­räger mit Ausnahme des zweiten Kreisschüt­zemeisters, Christoph Fischer, der nicht mehr antrat und für den kein Nachfolger gefunden werden konnte. Die Folge: Die Stelle bleibt vakant. Ebenso wollte Kreisschat­zmeisterin Gabi van de Löcht ihr Amt zur Verfügung stellen. Da aber auch für sie kein Nachfolger gefunden wurde, erklärte sie sich bereit, eine Periode weiterzuma­chen.

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FOTO: PETER STERK Freuen sich über die Ehrungen (von links): Stefanie Schiele, Pascal Meßmer, Gabi van de Löcht, Peter Osswald, Josef Enzenmülle­r und Roland Pfleghar.

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