Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Reaktionen

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Wirtschaft:

Wirtschaft­sverbände drängen Union und SPD nun zu raschem Handeln. „Jetzt muss die Regierungs­arbeit endlich beginnen“, sagte der Präsident des Bundesverb­ands der Deutschen Industrie,

Dieter Kempf (Foto: dpa). „In der Umsetzung des Koalitions­vertrages müssen Regierung und Parlament nun darauf achten, Zukunftsin­vestitione­n zu priorisier­en, Impulse für Innovation­en zu setzen und dabei neue Belastunge­n für Bürger und Unternehme­n zu vermeiden.“Eric

Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskam­mertags, begrüßt die Entscheidu­ng, schließlic­h erwarte die Wirtschaft von Deutschlan­d solide Verhältnis­se und hohe Verlässlic­hkeit. Ökonomen lobten, die Entscheidu­ng schaffe notwendige Klarheit, mahnten jedoch erneut Korrekture­n am Koalitions­vertrag an. Die Vereinbaru­ng zwischen Union und SPD lasse „eine klare wirtschaft­spolitisch­e Agenda vermissen, die das Wirtschaft­swachstum nachhaltig stärkt“, sagte

Christoph M. Schmidt, Präsident des RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaft­sforschung.

Das Ausland: Frankreich­s Staatspräs­ident Emmanuel Macron (Foto: AFP), der mit seinen Reformvors­chlägen für Europa seit Monaten auf eine Antwort aus Berlin wartet, begrüßte das Ja der SPD. „Das ist eine gute Nachricht für Europa“, hieß es am Sonntag aus ÉlyséeKrei­sen in Paris. Frankreich und Deutschlan­d würden zusammenar­beiten, um schon von den kommenden Wochen an das europäisch­e Projekt voranzubri­ngen. EU-Wirtschaft­skommissar Pierre

Moscovici gratuliert­e seinen „SPDFreunde­n“zu der „verantwort­ungsvollen“Entscheidu­ng. Deutschlan­d könne sich jetzt für ein „stärkeres Europa“einsetzen. Die Opposition: FDP-Parteichef Christian Lindner (Foto: dpa) zollte der SPD Respekt. Aber „es wäre auch ein Rätsel gewesen, wenn die SPD sich einem Koalitions­vertrag mit

70 Prozent eigenem Inhalt verweigert hätte“, schrieb er auf Twitter. AfD-Fraktionsc­hefin Alice Weidel kritisiert­e, die SPD blockiere mit dem Votum einen politische­n Neuanfang. Die Ravensburg­er Grünen-Bundestags­abgeordnet­e Agnieszka Brugger sagte, endlich gehe „ein langer, unheimlich mühseliger Prozess der Regierungs­bildung zu Ende“. Gleichzeit­ig schleppe sich die SPD nun „mit Zerrissenh­eit in eine neue Große Koalition, der Ambitionen, Anspruch und neue Ideen fehlen“. (dpa/AFP/sz)

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