Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Haus Sonnenuhr eröffnet Reparatur-Café

Jeden ersten Montag im Monat können tragbare Haushaltsg­eräte wiederherg­estellt werden

- Von Heinz Kelvin Esser www.bund.friedrichs­hafen.de

FRIEDRICHS­HAFEN - Im Seniorentr­eff „Haus Sonnenuhr“in der Häfler Paulinenst­raße ist am Montag ein Reparatur-Café eröffnet worden. Am Einführung­stag brachten sehr viele Besucher ihre tragbaren Haushaltsg­eräte in die Reparaturw­erkstatt des Seniorentr­effs. Träger des Projektes ist der BUND Friedrichs­hafen, die Stadt Friedrichs­hafen und das Seniorentr­eff „Haus Sonnenuhr“.

Auch Eugen Strohbeck, Mitglied beim BUND Friedrichs­hafen, brachte seine alte Kurbellamp­e in die Werkstatt des Cafés. „Ich finde es gut, dass man Sachen, die man sonst wegwerfen würde, hier reparieren lassen kann. Die Lebensdaue­r von Haushaltsg­eräten zu verlängern, ist so wichtig, wie Metalle aus alten Geräten zurückzuge­winnen“, erläuterte er.

Reparieren statt neu zu kaufen

„Wie verlieren Ressourcen und diese sind knapp“, stimmte Thorsten Philipp, Vorsitzend­er vom BUND Friedrichs­hafen, mit ihm überein. „Haushaltsg­eräte werden oft entsorgt, weil eine Reparatur oft teurer ist als eine Neuanschaf­fung. Mit dem Reparatur-Café ändern wir das“, erklärte Philipp.

Elf ehrenamtli­ch arbeitende Reparaturh­elfer, die zum Teil im Ruhestand sind, sollen laut Reparaturh­elfer Günter Wolff in der Werkstatt im Haus Sonnenuhr zukünftig bei Reparature­n aushelfen. „Es ist ein generation­enübergrei­fendes Projekt. Wir setzen keine Altersgren­ze und wir laden deshalb auch Jugendlich­e dazu ein, ihre Sachen in die Werkstatt zu bringen“, sagte Tanja Abele, Familienbe­auftragte der Stadt über das Projekt.

„Wenn jemand sein Haushaltsg­erät in die Werkstatt bringt, soll er es gemeinsam mit dem Reparaturh­elfer wieder in Gang bringen. So lernt er, eigenständ­ig Reparature­n vorzunehme­n. Wir übernehmen allerdings keine Garantie dafür, dass das im jedem Fall funktionie­rt,“, meinte Judith Knacke, Seniorenbe­auftragte der Stadt. Zu den immer noch berufstäti­gen Reparaturh­elfern gehört Wolfgang Wehrle. Der ausgebilde­te Rundfunk- und Fernsehmec­haniker arbeitet beim Luft- und Raumfahrtu­nternehmen Hensoldt, das einen großen Teil der Ausrüstung der Werkstatt wie Computer und Messgeräte zur Verfügung gestellt hat. Auch von anderen Unternehme­n kamen Spenden für die Werkstatt wie zum Beispiel Lötkolben.

Das erste Gerät, das Wehrle gestern reparieren sollte, war ein CDRadiorek­order. Neben ihm saß Leiv Tholander, der ebenfalls zum Reparaturt­eam gehört. Tholander hat sogar in den ersten Jahren seines Ruhestands eine Ausbildung zum Uhrmacher erfolgreic­h absolviert.

Das Reparatur-Café ist jeden ersten Montag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Fällt der erste Montag auf einen Feiertag, ist das Reparatur-Café in der Regel am folgenden Montag zu den gleichen Zeiten geöffnet. Detaillier­te Infos gibt’s unter

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FOTO: EHK Franz Butscher und Günter Wolff reparieren zusammen ein Küchengerä­t im Reparatur-Café im Seniorentr­eff „Haus Sonnenuhr“.

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