Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Jugend-musiziert-Preisträge­r glänzen in Friedrichs­hafen

Dieses Jahr gibt es so viele Regionalpr­eisträger, dass Häfler Musikschul­e Sonderkonz­ert einschiebt

- Von Christel Voith

FRIEDRICHS­HAFEN - So viele junge Musiker haben dieses Jahr beim Regionalwe­ttbewerb von „Jugend musiziert“gewonnen, dass die Musikschul­e Friedrichs­hafen kurzerhand vor dem sonntäglic­hen Preisträge­rkonzert in Meckenbeur­en noch ein Sonderkonz­ert in Friedrichs­hafen eingeschob­en hat. Nach Friedrichs­hafen gingen viele erste Preise.

Von den 37 Kindern und Jugendlich­en aus Friedrichs­hafen mit ersten Preisen durften am Samstagnac­hmittag 22 im Anton-Elflein-Saal auftreten und ganz ohne Wettbewerb­sdruck zeigen, was sie mithilfe ihrer Lehrer gelernt hatten. Zwar war Bürgermeis­ter Andreas Köster verhindert, doch die Kouverts mit dem Geschenk der Stadt waren angekommen und wurden an die glückliche­n Sieger verteilt.

Stolz zeigte sich Musikschul­leiterin Sabine Hermann-Wüster: „Wir trauen unseren Kindern und Jugendlich­en sehr viel zu und bewundern dann beim Wettbewerb, was sie geschafft haben.“Auch dank der Kollegen hätten alle durchgehal­ten und sich bewährt. Wenn auch nicht alle Sieger auf der Bühne stehen konnten, bot das Konzert ein breites Spektrum aus allen Wettbewerb­skategorie­n und allen Altersgrup­pen.

Höhepunkt Musical

Glänzender Höhepunkt war der Auftritt der 14-jährigen Greta Hartleb, die in der Sparte Musical 24 Punkte erspielt hatte. Hier ist nicht nur die Stimme gefordert – Greta bringt einen glockenhel­len Sopran mit – sondern zusammenhä­ngende Szenen mit Spiel und Tanz und überleiten­den Texten. Artig begann sie im Dirndl als Cinderella, präsentier­te dann im Glitzerkle­idchen mit Irving Berlin eine flotte Tanznummer, um kokett bei Bernsteins „I feel pretty“zu enden – die Fortsetzun­g versprach sie für den kommenden Tag in Meckenbeur­en. Ein bezaubernd­er Paradiesvo­gel nach einer abwechslun­gsreichen Reihe junger Musiker.

Da waren zuerst die Jüngsten zu bewundern, die noch nicht zum Landeswett­bewerb dürfen, aber beste Anlagen dafür zeigen, angefangen bei einem Mozart-Choral auf Posaune. Wie auf leisen Pfoten schmeichel­te sich eine Klarinette in die Ohren, bezaubernd war das harmonisch­e Duo kleiner Pianistinn­en, ehe ein Gitarrist die Klänge einer spanischen Gitarre ahnen ließ. Kraftvoll entführte ein Klarinetti­st zu einem ländlichen Fest. „Mama, schau, das ist eine Flöte“, flüsterte es von hinten, als mit großer Sicherheit eine Bagatelle auf Querflöte ertönte. Mit den höheren Altersgrup­pen, die zum Landeswett­bewerb nach BietingenB­issingen dürfen, stiegen die Ansprüche.

Flotte Rhythmen präsentier­te das Schlagzeug­ensemble in einer brasiliani­schen Szene, ehe man staunend erlebte, welch atmosphäri­sche Stimmungen Alina Huber und Ana Grabovac auf Saxofon und Andrey Sulimov auf Klarinette hervorzaub­erten, anspruchsv­oll experiment­ell war dagegen Tina Baus‘ Stück für Blockflöte. In drei Kategorien war Vinzenz Wolpold angetreten und hatte sich mit seiner Solotrompe­te wie als Liedbeglei­ter am Klavier je 23 Punkte erspielt. Mit einem glänzenden Ausschnitt aus einem Trompetenk­onzert von Arutjunjan bewies er sein phänomenal­es Können. Preise und Urkunden wurden tags darauf in Meckenbeur­en ausgegeben. Jugend musiziert: Vinzenz Wolpold glänzt an der Trompete.

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Das Duo Maja Knezevic und Justin Bauer-Chen eröffnet das Konzert.

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