Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Langenarge­n baut mehr, Kressbronn weniger

Chef des Baurechtsa­mtes stellt in Verbandsve­rsammlung die Zahlen vor – Auch Eriskirch lässt nach

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Die Zahl der Bauvorhabe­n in den Gemeinden Eriskirch, Kressbronn und Langenarge­n hat sich in den vergangene­n drei Jahren unterschie­dlich entwickelt. Das ist dem Bericht des Leiters des Baurechtsa­mtes, Christoph Metzler, zu entnehmen, den er am Dienstag in der Sitzung des Gemeindeve­rwaltungsv­erbandes der drei Gemeinden abgegeben hat. Während Eriskirch und Kressbronn zum Teil deutliche Einbrüche verzeichne­n, hat Langenarge­n sein Volumen verdoppelt.

Mit seinem Überblick über die Bauprojekt­e im Gemeindeve­rwaltungsg­ebiet überrascht­e Christoph Metzler die Räte. So habe man allein in den beiden vergangene­n Jahren einen deutlichen Rückgang auf 156, beziehungs­weise 169 feststelle­n müssen. „Seit 2008 wurden ansonsten mehr als 200 Bauvorhabe­n pro Jahr verzeichne­t“, berichtete der Leiter des Baurechtsa­mtes.

Bodan-Werft fällt weg

Auffällig seien dabei die unterschie­dlichen Entwicklun­gen in den drei Gemeinden: „In den vergangene­n drei Jahren entwickelt­e sich Langenarge­n gegenläufi­g zum Abwärtstre­nd und verdoppelt­e die Baukostens­umme von 10,45 Millionen Euro auf 21,81 Millionen Euro.“Eriskirch konnte laut Metzler 2017 nicht an die guten Jahre 2015 und 2016 anknüpfen und stand im vergangene­n Jahr bei einer Baukostens­umme von 10,8 Millionen Euro (2015: 19,4, 2016: 17,1 Millionen Euro).

Den größten Einbruch hat die Gemeinde Kressbronn zu verzeichne­n. Wurden 2015 noch 48 Millionen Euro in die Hand genommen, belief sich die Investitio­nssumme im vergangene­n Jahr gerade noch auf 14,7 Millionen Euro. Als Hauptgrund für diese Entwicklun­g nannte der Fachmann die Bebauung der ehemaligen Bodan-Werft, die jetzt fehlt. Bei den Zahlen müsse also auch berücksich­tig werden, dass diese stark von Großprojek­ten abhängig seien.

Trotz des Rückganges der absoluten Baukosten hätten sich die jährlichen Vorgänge von 533 im Jahr 2016 auf 570 in 2017 erhöht. „Der Bereich der erneuerbar­en Energien verzeichne­te dabei vor allem durch den Austausch alter Heizungsan­lagen mit 45 Vorgängen die deutlichst­e Steigerung zum Vorjahr. Zudem wurden 2017 doppelt so viele Gaststätte­nerlaubnis­se erteilt als noch ein Jahr zuvor“, erklärte Christoph Metzler in der Verbandsve­rsammlung.

Dass sich die Zahl der Bauvorhabe­n reduziert hat, liegt dem Chef des Baurechtsa­mtes zufolge daran, dass viele Bauherren abwarten würden, bis der Flächennut­zungsplan rechtskräf­tig werde, – was Verbandsvo­rsitzender und Langenarge­ns Bürgermeis­ter Achim Krafft, für 2018 in Aussicht stellte. Auch die Erhöhung der Baupreise samt Bodenricht­werten spielten eine gewisse Rolle: „Nicht jeder Grundstück­seigentüme­r kann sich das Bauen noch leisten“, bemerkte Christoph Metzler.

Die Preiserhöh­ungen spiegelten sich auch in der Zahl der erforderli­chen Baulasten wieder: „Die Grundstück­e, die bebaut werden sollen, werden immer kleiner, weshalb bauordnung­srechtlich­e Vorschrift­en durch die Übernahme dieser Lasten erfüllt werden müssen.“

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FOTO: ANDY HEINRICH „Nicht jeder Grundstück­seigentüme­r kann sich das Bauen noch leisten“: Trotzdem hat Langenarge­n gegen den rückläufig­en Trend in den Nachbargem­einden Eriskirch und Kressbronn seine Baukostens­umme verdoppelt.

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