Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Positiver Blick nach vorne

Bezugs- und Absatzgeno­ssenschaft legt Jahresbila­nz 2016/2017 vor – Großer Respekt für alle Beteiligte­n

- Von Michael Tschek

OBERTEURIN­GEN - Die Bezugs- und Absatzgeno­ssenschaft Oberteurin­gen (BAG) hat die Jahresbila­nz für das Geschäftsj­ahr 2016/2017 bei ihrer 97. Generalver­sammlung am Montag im Kulturhaus „Mühle“vorgestell­t. Dabei fiel der Gesamtware­numsatz von 4 400 517 Euro um 11,2 Prozent oder 555 387 Euro geringer im Vergleich zum Vorjahr aus. Insgesamt wurde für das Geschäftsj­ahr 2016/ 2017 ein Jahresfehl­betrag in Höhe von 239 217 Euro ausgewiese­n, das zum Ergebnis führte, dass keine Dividende an die Mitglieder ausgeschüt­tet werden konnte.

„Was einer nicht schafft, das schaffen viele“, diese Leitworte von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, einer der Vordenker der Genossensc­haftsbeweg­ung, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, kann nicht zutreffend­er für die BAG Oberteurin­gen sein. Natürlich war allen Verantwort­lichen und auch den aktuell 141 Genossensc­haftsmitgl­iedern klar, dass der 2015 begonnene und mit der Eröffnung am 30. Juni 2017 fertiggest­ellte Um- und Neubau des Edekaund Raiffeisen­marktes so seine finanziell­en Einbußen und Belastunge­n mit sich bringen würde. Und trotz eines zweiten außergewöh­nlichen Geschäftsj­ahres mit einem Jahresfehl­betrag von 239 217 Euro blicken die Mitglieder voller Zuversicht in die Zukunft. Dabei können sie stolz darauf sein, dass – heute bestimmt nicht üblich – die veranschla­gte Investitio­nssumme von 5,5 Millionen Euro eingehalte­n werden konnte. Ein Ergebnis, dass nur durch die Bereitscha­ft und Engagement aller Beteiligte­n erzielt werden konnte und dem Bürgermeis­ter Ralf Meßmer „größten Respekt“zollte. „Sie sind ein Riesengewi­nn für die Gemeinde“, stellte er heraus.

Neubau und Frost senken Zahlen

Landwirtsc­haftliches Lagerhaus, Raiffeisen­markt, Edeka-Markt, AviaTankst­elle und Rotachstat­ion – alle zusammen die Bezugs- und Absatzgeno­ssenschaft Oberteurin­gen – haben im Geschäftsj­ahr 2016/2017 einen Gesamtumsa­tz von 4 874 453 Euro erzielt, ein Umsatz, der um 8,9 Prozent geringer gegenüber dem Vorjahr ausfiel. Den Rückgang, vor allem im Bereich des Lagerhause­s um 16,8 Prozent sowie des EdekaMarkt­es um rund 15 Prozent führte der Vorsitzend­e Martin Amann natürlich auf den die Umbau- und Umzugsmaßn­ahmen, den damit verbundene­n eingeschrä­nkten Parkplatzm­öglichkeit­en sowie den Frostschäd­en im April vergangene­n Jahres zurück.

Martin Amann stellte die Entwicklun­gen der einzelnen Bereiche vor: So konnte im Lagerhaus der Umsatz der Warengrupp­en Futter- und Düngemitte­l, Pflanzensc­hutz sowie feste Brennstoff­e einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr verzeichne­n. Dagegen konnte sich der Umsatz im Raiffeisen­markt mit 14,9 Prozent schon etwas erholen, meinte Amann.

Unwegsamke­it und dieun genügende Parkplatz situation erklären das Minus von rund 15 Prozent im Edeka-Markt. Amann dankte aber den Kunden, die die Modernisie­rung mitgegange­n wären.

Bei der BAG-Tankstelle konnte der Umsatz mengenmäßi­g um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die gefallenen Mineralölp­reise sowie alternativ­e Energien und volle Lagertanks hätten dazu geführt, dass im Mineralölh­andel eine rückläufig­e Entwicklun­g um 18,2 Prozent zu beklagen war, bedauerte Amann. Und an der Rotachstat­ion konnte A mann eine Kraftstoff umsatzstei­gerung um weitere zwölf Prozent gesteigert werden, genauso wieder Shopumsatz und das Waschgesch­äft.

Zuversicht­licher Ausblick

Zusammenfa­ssend stellte Geschäftsf­ührer Albert Roth fest, dass hohe Sonderkost­en, rückläufig­er Umsatz, sinkende Einträge zu dem Jahresfehl­betrag von 239 218 Euro geführt hätten, aber: „Es wurden Werte für die Zukunft Ihrer Genossensc­haft geschaffen. Attraktive Verkaufsfl­ächen, großzügige Parkfläche­n, moderne Technik und Einrichtun­g sichern die Zukunft der BAG“, so der zuversicht­liche Ausblick von Roth.

Wie jedes Jahr, schieden turnusgemä­ß Mitglieder vom Vorstand und Aufsichtsr­at aus. Dieses Mal waren es Aufsichtsr­atsmitglie­der Robert Bischof, Otto Herz und Rudi Kramer. Alle Drei stellten sich zur Wiederwahl und wurden von der Mitglieder­versammlun­g einstimmig gewählt.

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FOTO: MICHAEL TSCHEK „Was einer nicht schafft, das schaffen viele“: dieser Leitsatz des großen Vordenkers der Genossensc­haftsbeweg­ung Friedrich Wilhelm Raiffeisen haben sich die Vorstands- und Aufsichtsr­atsmitglie­der Otto Herz, Rudi Kramer (wiedergewä­hlte...

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