Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Migrantenverband LAKA will Bodenseekreis als Mitglied gewinnen
Die Stabsstelle für Integration stellt auf der Sitzung des Häfler Integrationsausschusses ihre neuen Projekte vor
FRIEDRICHSHAFEN (ehk) - Der Landesverband der kommunalen Migrationsvertretungen Baden-Württemberg (LAKA) wünscht sich Vertreter des Bodenseekreises in den eigenen Reihen. Das wurde auf einer Sitzung des Integrationsausschusses Friedrichshafen am Donnerstag im Rathaus bekannt. Dort informierte die Stabsstelle für Integration auch über aktuelle Projekte.
Tanja König und Ines Weber von der Stabsstelle Integration stellten die Projekte ihrer Stelle vor. Dieses Jahr soll es nach den Plänen der Stabsstelle am 16. März ein interkulturelles Fußballturnier auf dem Sportgelände der Bodenseeschule Sankt Martin geben.
Bei diesem Turnier sollen gemischte Mannschaften mit Migranten auftreten, das heißt, dass Spieler aus unterschiedlichen Schulformen wie Gymnasium oder Förderschule in einem Team spielen sollen.
Mithilfe der „Mentor-Stiftung“aus Schweden soll es in den kommenden Monaten außerdem ein Mentorenprogramm an der Häfler Ludwig-Dürr-Schule geben. Bei diesem Programm werden Mentoren Migrantenkindern an die Seite gestellt, die den Schülern bei verschiedenen Problemen helfen sollen. Auch abgeschlossene und laufende Projekte wurden während des Vortrags angesprochen.
Die Stabsstelle hat laut Tanja König bereits 21 Dolmetscher eingestellt. So will man Migranten in 21 unterschiedlichen Sprachen beraten. „Die Dolmetscher werden vor allem in Kindergärten eingesetzt. Wir planen derzeit Sprachkurse mit Kinderbetreuung einzurichten“, erklärt Ines Weber.
Mithilfe der Konstanzer Theatermacherin Jennifer Elisa Schecker und der Volkshochschule Friedrichshafen wurde außerdem für 16 Flüchtlingskinder in den Fasnetsferien eine Theatergruppe organisiert.
Der 1981 gegründete Landesverband ist ein Zusammenschluss kommunaler Migrantenvertretungen, der sich als Vertretungsorgan der Interessen der Einwanderer versteht. Der Verband diene laut Helene Khuen-Belasi vom Landesverband der kommunalen Migrationsvertretungen (LAKA) vor allem dem Austausch verschiedener Migrantenvertretungen. „Die LAKA ist aber auch ein legitimierter Gesprächspartner gegenüber dem Landtag, der Landesregierung und dem Bundeszuwanderungsund Integrationsrat“, erklärte Khuen-Belasi, die gleichzeitig in der Sitzung dafür warb, der LAKA beizutreten, da es noch keine Vertreter aus dem Bodenseekreis gebe. 25 Kommunen des Landes Baden-Württemberg haben schon Vertreter in der LAKA.
„Der Landesverband hat das Ziel, demokratisch gewählte Migrantenvertretungen zu fördern, die Integration der Migranten in die deutsche Gesellschaft zu erleichtern, die politische Teilhabe der Migranten zu erhöhen und die Interessen der Einwanderer vor kommunalpolitische Instanzen zu bringen“, sagte KhuenBelasi über die Arbeit ihres Verbandes.
Mit Leticia Busto wurde in der Sitzung ein neues Mitglied in den Ausschuss aufgenommen.
Der Integrationsausschuss berät den Häfler Gemeinderat bei Fragen der Integration und des interkulturellen Austausches mit Einwanderern. Er gibt Anregungen und Empfehlungen und formuliert Stellungsnahmen zu verschiedenen Themen in diesem Bereich.