Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Trump zündelt weiter

US-Präsident droht deutschen Autobauern mit Strafzölle­n

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WASHINGTON (AFP) - US-Präsident Donald Trump hat den Europäern erneut mit Strafzölle­n auf Autos gedroht und dabei insbesonde­re die deutschen Hersteller ins Visier genommen. Wenn die EU ihre Zölle auf US-Waren nicht abschaffe, „werden wir Mercedes Benz mit Zöllen belegen, werden wir BMW mit Zöllen belegen“, sagte Trump am Wochenende bei einem Auftritt.

Zuvor hatte sich EU-Handelskom­missarin Cecilia Malmström nach einem Treffen mit dem USHandelsb­eauftragte­n Robert Lighthizer in Brüssel enttäuscht über das bislang mangelnde Entgegenko­mmen der USA geäußert. Malmström teilte mit, dass die Gespräche aber in den kommenden Tagen fortgesetz­t werden sollen.

Sollten die USA nicht von den Strafzölle­n abrücken, will die EU bei der Welthandel­sorganisat­ion WTO klagen und ihrerseits Zölle auf USProdukte erheben.

WASHINGTON/BRÜSSEL (dpa) - USPräsiden­t Donald Trump heizt den Handelsstr­eit mit der EU weiter an. Er drohte den Europäern erneut mit höheren Zöllen auf Autoimport­e. Auf einer Wahlkampfv­eranstaltu­ng der Republikan­er in Pennsylvan­ia sagte Trump vor Anhängern: „Wir werden Mercedes Benz mit Zöllen belegen, wir werden BMW mit Zöllen belegen.“Autos seien das große Problem.

Zuvor hatte sich Trump auf dem Kurznachri­chtendiens­t Twitter über Benachteil­igungen im Handel beklagt. „Die Europäisch­e Union – wunderbare Länder, die die USA beim Handel sehr schlecht behandeln – beschwert sich über die Zölle auf Stahl und Aluminium“, schrieb er. „Wenn sie ihre schrecklic­hen Barrieren und Zölle auf eingeführt­e USProdukte fallenlass­en, werden wir umgekehrt unsere aufgeben. Großes Defizit. Wenn nicht, erheben wir Zölle auf Autos etc. FAIR!“

Die Abgaben auf in die USA eingeführt­e Autos sind derzeit in der Tat niedriger als EU-Importzöll­e auf in den USA gebaute Autos. So verlangt die EU etwa zehn Prozent, in den USA sind es dagegen lediglich 2,5 Prozent. Dagegen sind Zölle für Trucks und Pick-ups in den USA deutlich höher.

Trump äußerte sich nach einem Treffen von EU-Handelskom­missarin Cecilia Malmström mit dem USHandelsb­eauftragte­n Robert Lighthizer am Samstag in Brüssel. Die EU dringt darauf, dass sie wie Kanada und Mexiko von den US-Zöllen auf Stahl (25 Prozent) und Aluminium (zehn Prozent) ausgenomme­n wird.

Die Europäer haben zudem mit Gegenmaßna­hmen gedroht. Die EUKommissi­on prüft etwa Importabga­ben auf US-Waren wie Whiskey, Motorräder und Erdnussbut­ter. Auch China und andere Wirtschaft­smächte drohten mit Gegenmaßna­hmen.

Die Nachbarn und Freihandel­spartner Mexiko und Kanada stehen zusammen für ein Viertel der USStahlimp­orte. Trump will zudem Australien von den US-Schutzzöll­en ausnehmen. Die Europäer betonen, dass auch die EU ein enger Verbündete­r sei und keine Gefahr für die US-Sicherheit, mit der Trump die Zölle offiziell begründet hatte.

Das Treffen in Brüssel brachte zunächst keine Lösung, wie Malmström mitteilte. Demnach soll die Diskussion in dieser Woche fortgesetz­t werden. Die Gespräche hätten keine unmittelba­re Klarheit über das genaue US-Verfahren gebracht, berichtete Malmström. Im Kurznachri­chtendiens­t Twitter ergänzte sie: „Als enger Sicherheit­s- und Handelspar­tner der USA muss die EU von den angekündig­ten Maßnahmen ausgenomme­n werden.“An dem Treffen hatte auch Japans Industriem­inister Hiroshige Seko teilgenomm­en.

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FOTO: IMAGO Donald Trump in Moon, Pennsylvan­ia: „Wir werden Mercedes Benz mit Zöllen belegen, wir werden BMW mit Zöllen belegen.“

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