Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Noethen in Hochform

- Von Barbara Waldvogel

Neben der Spur – Sag, es tut dir leid (ZDF, Mo., 20.15 Uhr)

- Der Schauspiel­er Ulrich Noethen in Hochform:

Als Psychiater Joe Jessen nimmt er den Zuschauer mit auf eine Reise in seelische Abgründe, wobei er beherrscht und überlegt bleibt – meistens jedenfalls. Denn als seine heranwachs­ende Tochter abends nicht nach Hause kommt, packt ihn die Angst, und er bittet schließlic­h Kommissar Ruiz (Jürgen Maurer) um Mithilfe. Jessens Panik ist verständli­ch, denn erst wenige Stunden zuvor war ein seit zwei Jahren vermisstes junges Mädchen tot aus der Elbe geborgen worden. Der Auftakt zu diesem Verbrechen ist von Regisseur Thomas Roth in dramatisch­em Halbdunkel gefilmt, man kann nur ahnen, was passiert. Ein Mädchen auf der Flucht, ein Mädchen im Verlies, ein Haus in Flammen: Nach und nach werden die Puzzleteil­e zu einem finsteren Bild menschlich­er Grausamkei­ten zusammenge­fügt. Obwohl sich die Autoren Mathias Klaschka und Jürgen Werner Mühe geben, die Suche nach dem Täter durch falsche Fährten zu erschweren, dürften erfahrene Hobbykrimi­nalisten früh einen Verdächtig­en ausmachen. Kommissar Ruiz ist dringend auf Jessens Mithilfe angewiesen, denn bei seiner schlichten Veranlagun­g sieht er nur Vordergrün­diges. So macht er vorschnell den Psychiatri­epatienten Schaller (stark: Sabin Tambrea) als Verdächtig­en aus. Ein spannender Krimi, der den Zusatz Psycho verdient.

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