Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Katze putzt sich zwanghaft: Stress kann ein Auslöser sein

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HAMBURG (dpa) - Intensive Fellpflege gehört bei Katzen dazu. Doch manchmal können die Tiere einfach nicht aufhören, sich zu putzen. Dieses Zwangsverh­alten nennt man Overgroomi­ng, auf Deutsch: Überpflege. Im Schnitt putzen sich Katzen etwa dreieinhal­b Stunden am Tag, erklärt Barbara Schöning von der Gesellscha­ft für Tierverhal­tensmedizi­n und -therapie. Fällt Katzenbesi­tzern aber auf, dass ihr Tier kaum mehr auf Ablenkunge­n wie Spielzeug oder Leckerlis reagiert oder Haarausfal­l bis hin zu kahlen Stellen bekommt, sind das auffällige Signale.

Die Ursachen können körperlich­er oder seelischer Natur sein. Der Tierarzt kann beispielsw­eise feststelle­n, ob die Katze von Parasiten befallen ist. Dann putzt sie sich vermehrt, um den Juckreiz zu lindern. Auch Pilzinfekt­ionen, Allergien oder Schmerzen können der Grund sein. Kann man körperlich­e Ursachen ausschließ­en, stecken vermutlich psychische Gründe dahinter. Die Katze leidet dann unter einer Verhaltens­störung, Stereotypi­e genannt. In dem Fall sollten Halter herausfind­en, was der Auslöser ist. Am besten schreiben sie dafür eine Zeit lang auf, wann die Putzattack­en einsetzen. Meist lässt sich daraus ein Muster ableiten.

Manchmal reicht es zur Heilung aus, Stressausl­öser zu beseitigen. Auch Verhaltens­training und Psychophar­maka können helfen.

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FOTO: DPA Putzen kann bei Katzen zwanghaft werden: Ein Tierarzt kann beurteilen, ob es körperlich­e oder psychische Ursachen gibt.

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